Zunehmenden Gesundheitsausgaben Schweizer zahlen zuviel Krankenkassenbeiträge

Wie in anderen europäischen Ländern steigen in der Schweiz die Beiträge für die Krankenversicherung kontinuierlich. Dies ist eine logische Konsequenz aus stetig zunehmenden Gesundheitsausgaben. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig: der demografische Wandel (immer mehr ältere Menschen mit steigender Lebenserwartung), teurere Medikamente und neue kostenintensive Behandlungsmethoden fordern ihren Tribut.

Schaute der Schweizer Bürger lange nicht so sehr auf seine Krankenkassenbeiträge, hat sich das inzwischen geändert. Die Prämien sind zur spürbaren Last geworden. Und mancher macht sich auf die Suche nach der günstigsten Krankenversicherung. Ein Krankenkasse Vergleich ist angesagt.

Hohe Arzneipreise - einer von vielen Prämientreibern

Dabei müssten die Beiträge nicht so hoch sein, wenn nicht strukturelle Hemmnisse und Marktschranken existierten. Ein Ärgernis sind zum Beispiel die hohen Ausgaben für Medikamente.

Die Arzneipreise in der Schweiz liegen signifikant über dem Niveau anderer europäischer Staaten. Würde EU-Niveau gelten, kosteten Medikamente nach Feststellung des Krankenkassenverbandes Santésuisse rd. 1,1 Mrd. CHF weniger im Jahr. Über Krankenkassenbeiträge weitergegeben würde dies alleine eine jährliche Prämienersparnis von 380 CHF für eine vierköpfige Familie bedeuten.

Aber die Schweizer Pharmabranche leistet bisher nachhaltig und erfolgreich Widerstand gegen niedrigere Arzneipreise.

Die Krankenkasse wechseln und andere Spar-Optionen

Ergo muss nach anderen Möglichkeiten der Prämienreduktion gesucht werden. Die Leistungen der Grundversicherung sind bei allen Krankenkassen gleich, trotzdem gibt es erhebliche kassenbedingte Prämienunterschiede. Die Krankenkasse wechseln ist daher eine gute Option, um zu sparen. Darüber hinaus gibt es weitere Ansätze für günstigere Prämien:

  • Spartarife statt Standardtarif: bei Spartarifen muss ggf. auf freie Arztwahl bei der Erstkonsultation und auf andere Freiheiten verzichtet werden, dafür bieten Hausarzt-, HMO-, Telmed- und ähnliche Sparmodelle Rabatte bei den Prämien;
  • Tarife mit höherer Franchise: die Franchise ist der selbst zu tragende Anteil bei medizinischen Kosten. Eine höhere Franchise bedeutet niedrigere Prämien und umgekehrt. Allerdings lohnt sich der Franchise-Ansatz nur, wenn tatsächlich wenig Behandlungsbedarf besteht. Dieser lässt sich nur schwer vorhersehen.
  • Unfallversicherung ggf. verzichtbar: die Unfallversicherung ist in der Schweiz obligatorisch. Dennoch können viele Schweizer auf Unfallschutz über ihre Krankenkasse verzichten, weil die Versicherung bereits über den Arbeitgeber gewährleistet ist. Eine Krankenversicherung ohne Unfallversicherung kostet naturgemäss weniger.
  • Kinder-Rabatte nutzen: bei einigen Krankenkassen werden ab zwei oder drei Kindern Rabatte gewährt. Nicht immer ist diese Sparmöglichkeit bekannt.

Auch Zusatzversicherungen vergleichen

Auch bei privaten Krankenzusatzversicherungen lässt sich sparen. Das ist der Krankenschutz, der über die Leistungen der Grundversicherung hinausgeht. Hier herrscht freier Wettbewerb, so dass sich ein Vergleich besonders empfiehlt.