Seit vielen Jahren gute Beziehungen Trump-Rally für die Deutsche Bank
Böse Überraschung - Donald Trump wird 45. US-Präsident. Obwohl von vielen Experten für diesen Fall starke Kurseinbrüche erwartet wurden, reagierten die Börsen geradezu mit einer Trump-Rally. Und kurz nach dessen spektakulärem Wahlsieg zeichnet sich noch ein anderer überraschender Gewinner ab: die Deutsche Bank.
Das Geldhaus ist bereits seit Langem als Finanzier für das Trump'sche Immobilien-Imperium tätig. Alleine seit 2011 wurden vier Darlehen über insgesamt 364 Millionen Dollar vergeben, das letzte erst im vergangenen Jahr. Es floss in ein Golf-Resort in Florida und zwei Hotel-Komplexe in Chicago bzw. Washington. Geschäftlich ist man bereits seit 1998 miteinander verbunden. Seither gingen laut Wall Street Journal rund 2,5 Milliarden Dollar an das Trump-Imperium. Eine weitere Milliarde Dollar soll an mit Trump-Firmen verbundene Organisationen gereicht worden sein.
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Deutsche Bank blieb Trump treu
Störungsfrei war die Beziehung dennoch nicht. So blieb Trump, der in seinem Geschäftsleben auch Pleiten erlebte, der Deutschen Bank 334 Millionen Dollar aus einem 640 Millionen-Dollar-Darlehen schuldig, als im Zuge der Finanzkrise 2008 der Markt für Gewerbe-Immobilien in den USA einbrach. Anschließend verklagte Trump das Geldhaus sogar noch auf drei Milliarden Dollar Schadensersatz wegen vermeintlicher Auslösung der Finanzkrise. Die Deutsche Bank antwortete mit einer Gegenklage gegen Trump.
Nichtsdestotrotz blieb die Bank Trump treu - ganz im Gegensatz zu den großen amerikanischen Geldhäusern. Diese sind nach Pleiteerfahrungen mit Trump eher zurückhaltend geworden. Deshalb findet man bei den Trump-Finanziers auch bekannte Namen wie Citigroup, JP Morgan oder Morgan Stanley nur unter "ferner liefen". Der zuletzt stark gebeutelten Deutsche Bank-Aktie bescherte der Wahlsieg jedenfalls eine eigene Trump-Rally. Das Papier brach erstmals seit August 2015 aus der 200-Tage-Linie nach oben aus.
Die Deutsche Bank hofft, dass der neue Präsident für das Geldhaus in den USA manches zum Guten wenden wird."
Hoffnung auf Entgegenkommen bei Strafzahlungen
Offiziell nimmt die Deutsche Bank zu ihren Geschäftsbeziehungen zu Donald Trump natürlich keine Stellung. Dennoch dürfte bei dem aktuellen Kurshoch auch die Hoffnung mitschwingen, dass sich mit der neuen Präsidentschaft für das Geldhaus in den USA manches zum Guten wenden wird. Bekanntlich sind hier ja immer noch Verhandlungen mit dem US-Justizministerium wegen Strafzahlungen für unsauberes Geschäftsgebaren im Gange. 14 Milliarden Dollar Strafe stehen dabei als Horror-Szenario im Raum, wenn auch viele Beobachter davon ausgehen, dass es so schlimm nicht kommen wird.
Unter Präsident Trump könnten sich die Aussichten, "mit einem blauen Auge" davonzukommen, nochmals deutlich verbessern. Allerdings hängt das auch davon ab, ob die Obama-Administration den Fall noch vor dem Ende der Amtszeit zu Ende bringt oder ihn an den Nachfolger übergibt. Man darf gespannt sein.
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