Es konnten nicht genug Kunden gewonnen werden

Nach 2 Jahren Vanguard stellt Finanzberatungsdienst ein

Der US-amerikanische Finanzdienstleister Vanguard Group gilt als der zweitgrößte Vermögensverwalter weltweit und als überdurchschnittlich erfolgreich. Doch nicht jedes Konzept geht auf. Das zeigt aktuell das Beispiel Großbritannien, wo Vanguard einen Finanzberatungsdienst einstellen muss.

Das Angebot nennt sich Financial-Planning-Service und war erst im April 2021 gestartet. Jetzt kommt das Aus zum 31. Mai. Der Grund für die Beendigung: es konnten nicht genug Kunden gewonnen werden und offenbar sieht man bei Vanguard wenig Chancen, dass sich das ändern lässt.

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Mangelnde Akzeptanz - 50.000 Pfund Kapital gefordert

Der Financial-Planning-Service ist eine Lösung für private Finanzplanung und für den Aufbau eines Ruhestandsvermögens. Die Umsetzung erfolgt über eine digitale Plattform, die - im Unterschied zu vielen anderen digitalen Angeboten - auch Finanzberatung umfasst. Vanguard hat dafür bisher eine jährliche "all-inclusive-Gebühr" von 0,79 Prozent verlangt. Diese setzt sich aus 0,15 Prozent Plattformgebühr, 0,12 Prozent laufenden Fondskosten und 0,5 Prozent Beratungsgebühr zusammen. Für den Vermögensaufbau mit dem Financial-Planning-Service werden ausschließlich Vanguard-Fonds zur Verfügung gestellt.

Um den Service nutzen zu können, mussten Anleger mindestens 50.000 Pfund als Startkapital einbringen. Diese vergleichsweise hohe Anforderung und die Tatsache, dass nur Vanguard-Fonds zur Auswahl stehen, hat wohl maßgeblich zur schleppenden Akzeptanz des Angebots beigetragen. Der Financial-Planning-Service ist in die 2017 gestartete Vanguard-Plattform UKPI (UK Personal Investor) integriert.

Diese dient vor allem zur Direktakquise von britischen Kunden. Wenn der Finanzplanungsdienst im Mai endet, kann das gebildete Vermögen im Rahmen der UKPI-Plattform weitergeführt werden. Die UKPI-Plattform wird derzeit von rund 480.000 Anlegern im Vereinigten Königreich genutzt. Sie sind im Schnitt 38 Jahre alt, 30 Prozent sind jünger als 30 Jahre.

Man darf gespannt sein, wie das Angebot am deutschen Markt ankommt."

Wie viel Durchhaltevermögen beim deutschen Angebot?

Bei uns hat Vanguard vor gut einem Jahr mit "Vanguard Invest Direkt" das deutsche Pendant zur UKPI-Plattform gestartet. Auch hier wird eine "all inclusive"-Gebühr geboten. Sie beträgt 0,65 Prozent - 0,15 Prozent für Fondsgebühren und 0,5 Prozent für Vermögensverwaltungs-Leistungen.

Teilnehmen kann man bereits mit einer Anlagesumme von 500 Euro. Man darf gespannt sein, wie das Angebot am deutschen Markt ankommt. Vanguard hatte zum Start betont, ggf. Jahre auf die Marktakzeptanz warten zu können. Das britische Beispiel spricht eine andere Sprache.

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