Hypothekenzinsen auf niedrigstem Niveau Wann lohnt sich ein Forward-Darlehen?
Nach wie vor bewegen sich die Hypothekenzinsen auf niedrigstem Niveau. Zinssätze, die näher an einem als ein zwei Prozent liegen, sind bei fünf- oder zehnjährigen Zinsbindungen durchaus möglich - gute Bonität vorausgesetzt. Wer jetzt ein Immobiliendarlehen benötigt, hat daher gute Karten. Doch was ist, wenn schon eine Finanzierung läuft und erst in einiger Zeit ein Anschlusskredit ansteht?
Ob dann auch noch so günstige Konditionen gelten, ist keineswegs sicher. Doch Zinssicherheit lässt sich einkaufen - mit Forward-Darlehen. Ausführliche Informationen finden Sie zu Forward-Darlehen bei Nist.de. Wir geben Ihnen an dieser Stelle einen Überblick.
Forward-Periode und Forward-Prämie
Ein Forward-Darlehen unterscheidet sich im Prinzip nicht von "normalen" Hypothekendarlehen. Die Besonderheit besteht darin, dass zwischen Darlehensvereinbarung und -auszahlung ein längerer Zeitraum liegt - die Forward-Periode. Sie kann bis zu 60 Monate betragen. Es ist so möglich, bereits heute die Konditionen für einen Kredit zu vereinbaren, der erst in Zukunft zum Tragen kommt - nämlich dann, wenn er gebraucht wird. Das ist zum Beispiel bei Anschlussfinanzierungen der Fall.
Die Konditionen des Forward-Darlehens orientieren sich am heutigen Marktzinsniveau. Allerdings hat Zinssicherheit einen Preis. Bei Forward-Vereinbarungen ist ein Zinszuschlag (Forward-Prämie) zu zahlen, der meist von der Dauer der Forward-Periode abhängt. Je länger die Zinssicherheit in die Zukunft reicht, umso höher fällt der Zuschlag aus. In der Praxis sind Zuschläge zwischen 0,01 Prozent und 0,03 Prozent pro Monat üblich. Bei einer unterstellten Forward-Periode von 48 Monaten und einem Zuschlag von 0,02 Prozent p.m. ergäbe sich ein Forward-Prämie von 0,96 Prozent (= 48 x 0,02), die auf den "normalen" Zinssatz aufgeschlagen würde. Läge dieser bei 1,5 Prozent, kostete das Forward-Darlehen 2,46 Prozent Zinsen.
Man sollte sich ziemlich sicher sein, dass die Zinsen auch tatsächlich deutlich steigen.
Zinswette auf die Zukunft
An dem Beispiel wird deutlich, wann sich ein Forward-Darlehen rechnet: wenn der Marktzins zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung über 2,46 Prozent gestiegen ist. Denn dann ist das Forward-Darlehen günstiger. Ist der Anstieg dagegen nicht so stark oder sind die Zinsen gar gesunken, geht das Kalkül nicht auf. Bei Forward-Darlehen besteht nämlich Abnahmepflicht.
Zinsprognosen sind eine Kunst für sich. Derzeit hält die EZB noch an der Nullzinspolitik fest, hat aber ihr Anleihekauf-Programm beendet. In den USA steigen dagegen die Zinsen bereits seit Längerem. Das könnte auch auf den Euro-Raum durchschlagen. Konjunkturell gibt es dagegen widersprüchliche Signale zur weiteren Zinsentwicklung. Forward-Vereinbarungen sind und bleiben eine Zinswette auf die Zukunft.