Alternative bei einer Baufinanzierung Was ist ein Bausparvertrag?

Das Bausparen in seiner heutigen Form ist eine deutsche Erfindung und erlebte seinen Aufstieg mit der Gründung von Bausparkassen während der Weimarer Republik. So richtig beliebt wurde diese Sparform aber erst in den Wirtschaftswunder-Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Nach wie vor sind Bausparverträge wichtiger Bestandteil der meisten Baufinanzierungen.

Das Grundprinzip des Bausparens ist überall gleich. Aber je nach Anbieter und Tarif gibt es Unterschiede im Detail. Sie betreffen nicht nur Guthaben- und Darlehenszinsen, sondern auch Gebühren, Anspardauer, Mindestansparsummen und Darlehensbedingungen.

Das Prinzip des Bausparens

Das Konzept des Bausparens klingt einleuchtend. Mit regelmäßigen Sparbeiträgen wird bei einem Bausparvertrags systematisch  Kapital aufgebaut. Zugleich erwirbt der Bausparer einen Anspruch auf ein Bauspardarlehen, wenn der Vertrag zuteilungsreif ist. Die Bausparsumme - das angesparte Kapital und das Darlehen - kann dann zur Baufinanzierung eingesetzt werden. Der Bausparvertrag kombiniert so Eigenkapitaleinsatz und Kreditaufnahme zur Bildung von Immobilieneigentum und legt damit einen soliden Finanzierungsgrundstock.

Die Konditionen stehen bei Bausparverträgen von Anfang an fest. Das gilt sowohl für die Guthabenverzinsung beim Sparkapital als auch für die Darlehenskonditionen. Ein Bausparer weiß also beim Abschluss seines Vertrages bereits, womit er rechnen kann. Lediglich das Datum der Zuteilung steht am Anfang nicht genau fest.

In der Regel wird ein Bausparvertrag etwa sieben Jahre bespart. Es sind dann rund 40 Prozent der Bausparsumme erreicht und der Vertrag wird zuteilungsreif. Der exakte Zuteilungszeitpunkt, zu dem die Bausparsumme in Anspruch genommen werden kann, hängt davon ab, wie viele Bausparer gleichzeitig die Auszahlung verlangen. Die Bausparer sparen nämlich in einen gemeinsamen Topf, aus dem Auszahlungen bedient werden.

Vorteil Kalkulationssicherheit

Das Bauspardarlehen ist ein normales Hypothekendarlehen, das in der Regel nachrangig  - "an 2. Stelle" - besichert wird. Das Prinzip des kollektiven Sparens ermöglicht besonders günstige Darlehenszinsen. Die Laufzeit ist meist kürzer als bei sonstigen Hypothekendarlehen. Typisch sind Zeiträume zwischen 12 und maximal 25 Jahren. Das Darlehen kann, muss aber nicht in Anspruch genommen werden. Die Guthabenzinsen sind nicht unbedingt üppig, alleine schon wegen der allgemeinen Zinssituation. Dennoch können Bausparverträge eine vergleichsweise attraktive Rendite bieten, denn das Bausparen wird staatlich gefördert - als vermögenswirksame Leistung, mit Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie. Auch eine Riester-Förderung im Rahmen des sogenannten "Wohn-Riester" ist möglich.

Mit regelmäßigen Sparbeiträgen wird bei einem Bausparvertrags systematisch  Kapital aufgebaut."

Die Alternative zum Bausparen ist eine andere Form der Kapitalbildung in Kombination mit einem normalen Hypothekendarlehen von einer Bank.

Die Crux dabei: was lohnender ist, lässt sich meist erst im Nachhinein beurteilen.

Der Bausparvertrag besitzt dabei zumindest den Vorteil, dass er größtmögliche Kalkulationssicherheit bietet.