Oftmals nicht realitätsnahe Vorstellungen Was ist eine Detektei?

Das Bild des Privatdetektivs ist bei uns häufig noch von bekannten Romanfiguren wie Sherlock Holmes oder Hercule Poirot geprägt. Oder man denkt an Josef Matula aus der ZDF-Krimiserie "Ein Fall für Zwei". Solche Kunstfiguren haben mit der realen Arbeit einer Detektei nur wenig zu tun.

In Deutschland gibt es rund 1.200 steuerpflichtige Detektei-Betriebe, also Unternehmen, in denen der Detektiv-Beruf "hauptamtlich" und gewerbsmäßig ausgeübt wird. Viele von ihnen sind Mitglied in den Branchenverbänden "Bund Internationaler Detektive" (BID) oder im bereits 1950 gegründeten "Bundesverband Deutscher Detektive" (BDD).

Aufdeckung und Ermittlung - Kern der Detektiv-Tätigkeit

In jeder mittleren bis größeren Stadt wird man Detektive finden. Eine Detektei in Karlsruhe, Rostock oder Flensburg zu beauftragen, ist also kein Problem. Viele Betriebe sind überregional tätig oder ermitteln sogar bundesweit. Ein Detektiv ist ein privater Ermittler, der im Auftrag anderer klärungsbedürftige Sachverhalte aufdeckt.  Das Aufdecken steckt sozusagen in der Berufsbezeichnung. Denn das Wort "Detektiv" leitet sich aus dem lateinischen "detegere" = "aufdecken" ab.

Systematische und zielgerichtete Ermittlungen bilden die Grundlage der Detektiv-Tätigkeit. Dies geschieht durch Observationen, Recherchen, Befragungen (oft in getarnter Form) und sonstige Erkenntnisse und Informationen. In vielen Fällen soll mit detektivischer Arbeit gerichtlich verwertbares Beweismaterial zusammengetragen werden, das auf andere Weise kaum zu beschaffen wäre. Zwingend ist das aber nicht. Es gibt durchaus detektivische Nachforschungen, die nicht in einem Prozess-Zusammenhang stehen.

Eine Detektei überzeugt mit ihrer Arbeit

Detektive werden sehr häufig von Unternehmen beauftragt. Es gibt zahlreiche Wirtschaftsdetekteien, die sich auf diese Auftraggeber ausgerichtet haben. Meist geht es um Ermittlungen zu Personal- und Wettbewerbsvorgängen, Patentrechtsverletzungen, die Überprüfung von Schuldnern oder von möglichem Arbeitszeitbetrug. Im digitalen Zeitalter ist die Forensik bei Computer-Kriminalität ein neues Arbeitsfeld geworden. Es erfordert spezifisches Know How. Bei privaten Auftraggebern sollen Detektive meist in Partnerschafts-, Sorgerechts-, Unterhalts-, Erbschafts- oder anderen Familienangelegenheiten ermitteln. Trotz der gängigen Bezeichnung sind "Kaufhaus-" oder "Ladendetektive" keine Detektive, sondern - oft angestellte - Bewacher.

Detektive haben im Unterschied zu staatlichen Ermittlungsbehörden keine besonderen Befugnisse."

Die Berufsbezeichnung "Detektiv" ist gesetzlich nicht geschützt und weitgehend unreguliert. Detekteien bedürfen einer Gewerbeerlaubnis und zählen zu den überwachungsbedürftigen Gewerben im Sinne des § 38 GewO. Die Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit ist gegenüber der Gewerbeaufsicht durch ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister zu belegen.

Ansonsten überzeugt eine Detektei vor allem durch ihre gute Ermittlungsarbeit. Dabei bewegt sie sich selbstverständlich im Rahmen des geltenden Rechts. Detektive haben im Unterschied zu staatlichen Ermittlungsbehörden keine besonderen Ermittlungsbefugnisse oder Auskunftsrechte. Sie sind ausschließlich auf ihren Spürsinn und ihr Ermittlungstalent angewiesen.