Begriffe erklären Was ist eine Sterbegeldversicherung?

Nichts ist im Leben so sicher wie der Tod - eine Tatsache, die gerne verdrängt wird. Vorsorge für den eigenen Tod sollte eigentlich jeder treffen. Dabei geht es nicht nur um Nachlassregelung, sondern auch um Vorkehrungen für die eigene Beerdigung.

Bestattung ist keine billige Angelegenheit. 3.500 Euro gelten als Untergrenze, es ist aber durchaus möglich, ein Mehrfaches davon auszugeben. Mit einer Sterbegeldversicherung lässt sich die nötige finanzielle Basis für einen würdevollen Abschied schaffen. Bei dieser speziellen Versicherung handelt es sich um eine Kapitallebensversicherung mit einigen Besonderheiten im Vergleich zu "normalen" Lebensversicherungen.

Typische Merkmale von Sterbegeldversicherungen

Die wichtigsten Unterschiede sind:

  • die Sterbegeldversicherung wird über vergleichsweise kleine Beträge abgeschlossen. Versicherungssummen bewegen sich in der Größenordnung üblicher Beerdigungskosten, meist in einer Bandbreite von 3.000 Euro bis 10.000 Euro;
  • es gibt keine feste Laufzeit wie bei sonstigen Lebensversicherungen. Die Sterbegeldversicherung läuft lebenslang bis zum Tod, eine vorherige Kapitalauszahlung ist nicht vorgesehen. In der Regel enden die Beitragszahlungen nach gewisser Zeit bzw. bei Erreichen eines festgelegten Höchstalters (zum Beispiel ab 80 Jahren);
  • Versicherungen können noch in höherem Alter abgeschlossen werden, auch jenseits eines Alters von 65. Es gibt Tarife mit und ohne Gesundheitsprüfung. Wird auf die Gesundheitsprüfung verzichtet, gelten oft Wartezeiten (6 Monate bis zu 3 Jahre);
  • häufig werden Sterbegeldversicherungen mit einer Bestattungsvorsorge verknüpft. Das ist ein Vertrag zu Lebzeiten mit einem Beerdigungsunternehmen, in dem die Einzelheiten der Bestattung und ggf. auch die spätere Grabpflege geregelt werden. Die Versicherung stellt dann die Finanzierung der vereinbarten Leistungen im Rahmen der Bestattungsvorsorge sicher.

Wer bietet Sterbegeldversicherungen an?

Sterbegeldversicherungen werden von den meisten Lebensversicherern angeboten. Es gibt aber auch eine ganze Reihe an Sterbekassen - das sind kleinere Spezialanbieter, die oft mit bestimmten Institutionen, Organisationen oder Betriebseinrichtungen verbunden sind und zum Teil eine lange Tradition haben. Einige Sterbekassen sind allgemein zugänglich, andere besonderen Zielgruppen vorbehalten.

Für wen ist eine Sterbegeldversicherung sinnvoll?

Sterbegeldversicherungen eignen sich besonders für Personen ohne Angehörige, die finanziell für ihre Beerdigung vorsorgen möchten. Wer seine Erben nicht mit den Beerdigungskosten belasten möchte, findet in der Sterbegeldversicherung ebenfalls eine Lösung. Übrigens: auch bei aktuell vorhandenem Vermögen ist die Finanzierung der Beerdigung nicht sicher. Bei Pflegebedürftigkeit ist das eigene Vermögen schnell verbraucht, unter Umständen muss dann die Grundsicherung für die Pflegekosten in Anspruch genommen werden. Das Kapital einer Sterbegeldversicherung bleibt vor dem Zugriff des Sozialamts trotzdem geschützt, soweit es sich im Rahmen üblicher Beerdigungskosten hält. Eine würdige Bestattung ist so gewährleistet.