Osteuropa im Fokus Wie Anleger vom Osteuropa-Boom profitieren

Nach Phasen jahrelanger Flaute und Stagnation erleben die osteuropäischen Staaten seit einiger Zeit einen regelrechten Wirtschaftsboom. Dies und die relativ stabilen politischen Verhältnisse samt der Zugehörigkeit vieler der Länder zur EU machen den Markt und vor allem die Unternehmen für immer mehr Anleger interessant. Allerdings lässt nicht nur die sprachliche Barriere so manchen zögern, sein Kapital in Aktien dortiger Firmen zu investieren. Doch es gibt vielfältige Möglichkeiten, trotzdem von dem Aufschwung zu profitieren.

Einen ersten Eindruck von der positiven Tendenz kann man sich bei dem österreichischen Leitindex ATX verschaffen, in welchem viele Unternehmen notiert sind, die einen Großteil ihrer Geschäfte in den angrenzenden osteuropäischen Ländern betreiben. Und die Entwicklung des ATX kennt in 2017 eigentlich nur eine Richtung: Steil nach oben, denn der Index hat seit November letzten Jahres um knapp 40 Prozent zugelegt.

Osteuropa im Fokus

Auch eine aktuelle Studie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) prognostiziert der Region ein Wirtschaftswachstum von überdurchschnittlichen 3,3 Prozent. Im Vergleich zu ihrer letzten Einschätzung verbessert die EBRD ihre Prognose damit um knapp ein Prozent. Andere Experten sehen in Zentral- und Osteuropa sogar ein Wachstum von vier oder mehr Prozent für 2018.

Und, in Staaten wie Rumänien, Polen oder Slowenien sind diese Raten bereits jetzt Realität. Sogar das wirtschaftliche Schwergewicht Russland hat inzwischen seinen Weg aus der Rezession gefunden.

Privater Konsum wächst  

Es fällt auf, dass die Erholung nicht nur einzelnen Branchen oder Staaten zu gute kommt, sondern sich auf breiter Front abspielt.

Ein Grund dafür ist der wachsende private Konsum, der viel Geld in die Kassen der Unternehmen spült.

Hiervon profitieren insbesondere lokale Händler und internationale Konsumgüterhersteller wie Nestlé, Procter &Gamble oder Mondelez. Die Aktien dieser Firmen sind auch an hiesigen Börsen gelistet, weshalb Anleger hier einfach zugreifen können.

Dazu lohnt sich ein Blick auf die erwähnten österreichischen Unternehmen mit ihren weitverzweigten Aktivitäten in Zentral- und Osteuropa. Interessenten können sich hier über Online Handelsplattformen wie Weiss Finance leicht einen guten Überblick über vielversprechende Firmen verschaffen und auch direkt investieren.

Wachstumsmotoren

Einen weiteren Wachstumsmotor bilden die Bauwirtschaft, der Tourismus und exportorientierte Unternehmen, die sich auf die Herstellung hochwertiger Waren und Vorprodukte spezialisiert haben. Aktien vieler dieser Firmen werden an den nationalen Börsen gehandelt, auf die teilweise auch über die Onlineplattformen zugegriffen werden kann. Wer sich jedoch davor scheut, direkt in den osteuropäischen Märkten zu investieren, kann wie bei den Konsumgüterherstellern einen Umweg über multinationale Konzerne mit in Deutschland gehandelten Aktien gehen.

Selbstverständlich bietet sich Investoren darüber hinaus die Gelegenheit, ihr Kapital in Fonds anzulegen, die auf Osteuropa spezialisiert sind. Hier gibt es über Branchen-, Länder-, Index- und Dachfonds ein sehr großes Angebot an Möglichkeiten, um auf die prosperierende Wirtschaft zu setzen. Auf diese Weise können auch Anleger, welche die direkte Investition scheuen, oder die sich eine detaillierte Anlageauswahl nicht zutrauen, an dem Aufschwung teilhaben.

Insgesamt betrachtet sind Fonds jedoch eine lohnende Strategie für die meisten Anleger."

Die eigene Strategie

Angesichts der breiten Angebotspalette lohnt sich für den einzelnen Investor ein genauerer Blick auf Portfolio und Konditionen der einzelnen Fonds, denn wie generell bei Fonds schwanken die Gebühren und die Qualität der Leistung zum Teil beträchtlich. Insgesamt betrachtet sind Fonds jedoch eine lohnende Strategie für die meisten Anleger.

Wer mutiger ist, kann in Anbetracht der wieder steigenden Energiepreise in die Aktien der zumeist russischen Energieproduzenten und -versorger einsteigen.

Risiken

Selbstverständlich gibt es bei aller Wachstumseuphorie auch Risiken zu beachten. Dazu gehört der wachsende Populismus, welcher sich unter anderem gegen die Globalisierung - von der die Länder zur Zeit besonders profitieren - richtet.

Auch Spannungen und Sicherheitsrisiken wie der weiter bestehende Bürgerkrieg im Osten der Ukraine zählen dazu. Davon abgesehen deutet jedoch vieles daraufhin, dass die positive wirtschaftliche Entwicklung in Osteuropa anhält und sich mit Investitionen in die dort aktiven Unternehmen überdurchschnittliche Renditen einfahren lassen.