Ein Blick hinter die Kulissen Wie funktioniert ein Aktienmarkt?

Als Aktienmarkt wird der Teil des Kapitalmarktes bezeichnet, an dem Aktien von Unternehmen gehandelt werden. Es handelt es um einen der größten globalen Finanzmärkte - vielleicht nur vom Devisenmarkt übertroffen. Im vorletzten Jahr wurden weltweit Aktien im Volumen von fast 120 Billionen US-Dollar gehandelt.

Lange waren Aktienmarkt und Aktienbörse Synonyme. Tatsächlich ist eine Börse nichts anderes als ein amtlich beaufsichtigter Marktplatz zum Wertpapierhandel. Der physische Börsenhandel "auf dem Parkett" existiert zwar noch, aber das Gros der Aktien wird heute über elektronische Handelssysteme gehandelt.

Nur einer unter vielen: Deutscher Aktienmarkt und Xetra

Die bedeutendste deutsche Börse ist die Börse Frankfurt. Dank ihres elektronisches Handelssystems Xetra nimmt sie auch international einen bedeutenden Rang ein. In puncto Deutscher Aktienmarkt führt an der Frankfurter Wertpapierbörse meist kein Weg vorbei, daneben gibt es weitere deutsche Börsen - zum Beispiel die Stuttgarter Börse oder die Tradegate Exchange in Berlin. Vom Handelsvolumen her ist der US-Aktienmarkt der weltweit größte. Die beiden führenden Börsen sind dort Nasdaq und NYSE (New York Stock Exchange).

Aktienkurse sind Sensibelchen

Aktienemissionen dienen der Unternehmensfinanzierung. Sie stärken die Eigenkapitalbasis eines Unternehmens und erweitern Finanzierungsspielräume. Mit dem Aktienerwerb können Investoren an der Unternehmensentwicklung partizipieren - über Ausschüttungen (Dividenden) und über steigende Kurse. Der Aktienkurs ist der Marktpreis einer Aktie. Für die Kursbildung gelten die Gesetze von Angebot und Nachfrage wie auf jedem funktionsfähigen Markt. Aktienkurse reagieren sehr sensibel auf relevante Nachrichten. Bei jeder Information bewertet der Aktienmarkt die Chancen und Risiken des jeweiligen Wertes neu und der Kurs verändert sich entsprechend.

Die Kunst der Prognose

Aktienmarkt Prognosen sind daher besonders gefragt. Es geht um mehr als "Glaskugel-Lesen" - um möglichst treffsichere Vorhersagen zur weiteren Aktienkursentwicklung. Das ist allerdings eine Wissenschaft für sich. Man unterscheidet zwei grundlegend verschiedene Ansätze: die technische Analyse und die Fundamentalanalyse. Die technische Analyse liefert Kursprognosen aufgrund typischer Kursmuster und beobachteter Kursverläufe in der Vergangenheit. Sie ist eher kurzfristig ausgerichtet. Die Fundamentalanalyse will jenseits von Kursschwankungen den wahren "inneren" Wert einer Aktie auf Basis substanzieller Unternehmensdaten bestimmen. Sie funktioniert eher langfristig.

Die Rolle der Psychologie

Eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Kursbildung spielt die Börsenpsychologie. So werden charakteristische Verhaltensweisen von Börsenakteuren genannt, die mehr emotional als rational bestimmt sind. Dazu gehört Herdentrieb ebenso wie Gier nach Gewinn, Verlustangst oder die Neigung zur Übertreibung. Nicht selten führt dies zu faktisch unbegründeten Kursausschlägen, die meist aber bald korrigiert werden.