Alles wirkt sehr lukrativ Wie gründet man einen Online-Shop?

E-Commerce ist nach wie vor ein boomendes Geschäft. Die jährlichen Wachstumsraten im Online-Handel sind zweistellig und fast täglich schießen neue Geschäftsmodelle aus dem Boden. Doch nur wenige Online-Shops entwickeln sich zum Selbstläufer. Gründer müssen einiges beachten.

Ein entsprechender Online-Auftritt ist zwar schnell eingerichtet. Das ist aber nur "das Gesicht" eines Online-Shops. Letztlich handelt es sich um eine echte Existenzgründung, auch wenn sie vielleicht nur im Nebenerwerb betrieben wird. Ein solches Geschäft erfordert Organisation und bewegt sich in einem rechtlichen Rahmen wie jedes Unternehmen.

Gewerbeanmeldung, Datenschutz, Buchführung und mehr

Als Online-Händler benötigt man einen Gewerbeschein. Solange das Geschäft alleine geührt wird, halten sich die formalen Anforderungen in Grenzen. Aufwändiger wird das, wenn mehrere den Shop gemeinsam betreiben und dazu eine Gesellschaft gründen. Für eine OHG, KG oder GmbH sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Beim Angebot von Waren "im Fernhandel" gelten eine Vielzahl rechtlicher Regelungen - unter anderem ein detailliert geregeltes Widerrufsrecht. Auch beim Datenschutz sollte man spätestens seit der DSGVO nichts versäumen. Das Haftungsrecht spielt beim Online-Handel ebenfalls eine große Rolle. Es empfiehlt sich, über ausreichenden Versicherungsschutz für Online- und Versandhandel zu verfügen. Natürlich gelten für Shop-Betreiber die üblichen Regeln zur Buchführung, Rechnungslegung und Versteuerung - ein Bereich, der sich an Steuerberater auslagern lässt.

Knackpunkt Warenlogistik - geht es auch ohne?

Entscheidend ist aber die betriebliche Organisation des Online-Shops. Waren müssen nicht nur im Internet verkauft, sondern auch bevorratet und geliefert werden. Das erfordert eine entsprechende Logistik mit Warenlager und Transport-Lösungen. Es bedarf außerdem eines Retouren-Managements. Die Belieferung der Kunden übernehmen in der Regel Paketdienstleister. Die übrige Logistik-Infrastruktur stellt neben dem Marketing eine der größten Herausforderungen bei Online-Shops dar. Nicht umsonst benötigten auch bekannte Größen wie Zalando & Co. längere Zeit, bis das Geschäft richtig zum Laufen gebracht wurde.

Eine interessante Lösung bietet hier das sogenannte Dropshipping oder Streckengeschäft. Es handelt sich um keine Erfindung des Internet-Zeitalters, hat aber aufgrund des ECommerce-Booms besondere Bedeutung bekommen. Beim Dropshipping betreibt der Online-Händler keine eigene Logistik-Infrastruktur. Der Versand findet direkt vom Hersteller bzw. Lieferanten zum Kunden statt, der Shop-Betreiber akquiriert lediglich das Geschäft und kümmert sich um Abwicklung und Abrechnung. Es gibt inzwischen sogar Plattformen wie Oberlo, die sich auf Dropshipping als Lösung für Online-Shops spezialisiert haben und damit die einfache Bestückung von Online-Shops ohne eigene Logistik möglich machen. Entrepreneur werden mit Oberlo Dropshipping  lautet das Motto.

Gründen mit System - der Business Plan

Mit diesem Konzept lässt sich ein Online-Shop wesentlich einfacher verwirklichen, weil der Kapitalbedarf deutlich geringer ist. Ansonsten gilt auch bei E-Commerce-Gründungen: nur mit System und Plan. Ein Business Plan ist für jeden, der einen Shop halbwegs professionell betreiben will, ein Muss. In ihm werden alle Aspekte des Geschäftsmodells eingehend geplant und mit Zahlen unterlegt. Schließlich soll sich der Online-Shop rechnen.