Hoffnungen auf Zinssenkungen befeuert

Legard Zinssenkungen kommen

Sollten nicht Entwicklungsschocks das Fallen der Inflationsrate beeinträchtigen, dürfte die Europäische Zentralbank in absehbarer Zeit die Zinsen senken - so zumindest die Einschätzung der EZB-Chefin Lagarde vom 16. April.

Die aktuell disinflationäre Entwicklung sei erwartet worden und soll die Teuerungsrate für Verbraucherpreise wieder auf die geplanten rund zwei Prozent schrumpfen lassen - bis zur Mitte des Jahres 2025. Die oberste EU-Währungshüterin Christine Lagarde gab sich in einem CNBC-Interview am 16. April 2024 optimistisch, dass vor diesem Hintergrund in relativ kurzer Zeit Abmilderungen der restriktiven Geldpolitik notwendig werden. Der Haken: Das funktioniert nur, wenn es keine großen Schocks auf diesem Wege gibt.

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Hoffnungen auf Zinssenkungen befeuert

Schon in der Vorwoche hatte sich die EZB in dieser Richtung geäußert und damit Erwartungen auf eine Senkung des Zinsniveaus befeuert. Das bereits seit über einem Jahr kaum noch zu verzeichnende Wachstum innerhalb der Eurozone hatte hier einen großen Anteil, denn der enorme Preisanstieg nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs konnte so gedämmt werden. So geben sich die EZB-Verantwortlichen in Frankfurt durchaus optimistisch, dass die angestrebten zwei Prozent Inflation bereits in den nächsten Monaten Realität werden könnten. Gabriel Nakhlouf, Chef der irischen Notenbank, ist ebenso optimistisch wie Olli Rehn, der in Finnland der Notenbank vorsteht. Sie sehen mögliche Zinssenkungen bereits im Juni.

Lagarde mahnt zur Vorsicht und legt sich nicht darauf fest, wie viele Zinssenkungsschritte in den nächsten Monaten realistisch sind."

Unterschiedliche Meinungen: Wie viel und wie schnell sollte abgesenkt werden?

Uneinigkeit besteht unter den EU-Notenbanken jedoch hinsichtlich des Ausmaßes der Zinssenkungen: Yannis Stournaras befürwortet als griechischer Notenbankchef sogar für eine Absenkung des Einlagensatzes um vier Viertelpunkte, um endlich vom Rekordniveau vier Prozent herunter zu kommen - und zwar noch im laufenden Jahr.

Hier agieren viele seiner Kollegen deutlich vorsichtiger, da es derzeit nicht zu unterschätzende geopolitische Risiken gibt.

Auch Lagarde mahnt zur Vorsicht und legt sich nicht darauf fest, wie viele Zinssenkungsschritte in den nächsten Monaten realistisch sind. Einerseits sieht sie Beeinträchtigungen beim Verbrauchervertrauen durch geopolitische Entwicklungen, andererseits sind deren Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte nicht von der Hand zu weisen. Sie sieht insgesamt einen holperigen Weg bis zum Ziel von zwei Prozent Inflation. An dieser Einschätzung konnten auch die vergleichsweise überschaubaren Folgen, die der Konflikt zwischen dem Iran und Israel für die Energiepreise hatte, nichts ändern. Es bleibt also abzuwarten.

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