Die Ausschüttung darf nicht zu hoch sein Aktien mit außergewöhnlichen Dividenden
In Zeiten, in denen Bundesanleihen nur noch Negativ-Renditen aufweisen und sich die Zinssätze bei Bankeinlagen nahe am Nullpunkt bewegen, sind Aktien mit starken Dividenden in den Blick der Anleger geraten. Mancher Wert weist eine Dividendenrendite auf, die ein Mehrfaches über der Verzinsung herkömmlicher Anlagen liegt.
Lange Zeit führten Dividenden bei Aktien eher ein Schattendasein. Wer Aktien kaufte, hoffte vor allem auf Kursgewinne. Die Ausschüttungen waren dagegen eher Nebensache und wurden allenfalls als Signal für die wirtschaftliche Stabilität und Prosperität des jeweiligen Unternehmens gewertet. Dies hat sich in der anhaltenden Niedrigzinssituation gründlich geändert. Heute sind Titel mit hohen Ausschüttungserwartungen besonders gefragt. Da die Dividendensätze in der Regel relativ konstant sind, scheinen solche Titel fast so etwas ähnliches wie ein festverzinsliches Wertpapier zu bieten. Doch Vorsicht - der Schein trügt.
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Die höchsten Dividendenrenditen - nicht unbedingt die besten
Die Dividendenrendite resultiert aus zwei Größen - der Höhe der Ausschüttungen und dem Börsenwert des Unternehmens oder - auf die einzelne Aktie bezogen - aus dem Dividendenbetrag und dem Aktienkurs. Beides ist Schwankungen unterworfen. Es ist daher nicht unbedingt zielführend, beim "Stockpicking" sich solche Werte auszusuchen, die aktuell die höchste Dividendenrendite aufweisen oder bei denen Prognosen "rosige" Dividendenaussichten versprechen. Unternehmen bemühen sich zwar meist um eine kontinuierliche Dividendenpolitik und scheuen Dividendenkürzungen, garantiert ist die Ausschüttung trotzdem nicht. Selbst "Flaggschiffe" wie die Deutsche Bank können sie bei schlechter Geschäftslage nicht vermeiden. Und wie die Kursentwicklung aussieht, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab - den Gewinnerwartungen des Unternehmens, der Marktlage, der Konjunktur usw..
Eine "magische Grenze" bei Renditeerwartungen sind sechs Prozent."
Die Erfahrung und empirische Untersuchungen zeigen, dass es Dividendenwerte im "oberen Mittelfeld" sind, die die nachhaltigsten Renditen erwarten lassen. Eine "magische Grenze" sind dabei sechs Prozent. Marktanalysen belegen, dass Unternehmen mit Renditeerwartungen bis sechs Prozent bei den Dividenden diese in der Regel in der Vergangenheit auch erfüllt haben.
Es spricht daher einiges dafür, dass das auch in Zukunft so sein wird. Unternehmen, bei denen deutlich mehr prognostiziert wurde, konnten diese Erwartungen dagegen nicht dauerhaft befriedigen. Eine Dividendenrendite von acht oder zehn Prozent ist zwar nicht ausgeschlossen, aber eher eine "Eintagsfliege" als ein Dauerzustand.
Die persönliche Dividendenstrategie umsetzen
Wer bei seinen Anlagen eine persönliche Dividendenstrategie fahren will, sollte daher genauer hinschauen und auf solche Aktien setzen, die sich langfristig durch gute Dividendenrenditen auszeichnen. Es gibt im DAX und MDAX durchaus entsprechende Werte. Die Alternative dazu sind Fonds, die gezielt auf Dividendenwerte setzen. Es gibt auch entsprechende ETFs im Angebot, die besonders kostengünstig sind. Unabhängige Finanzberatung hilft bei der Auswahl.
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