Es ist eine Grundsatzfrage, ob Anleger eher aktive Strategien präferieren oder passive

Übersicht für 2023 Aktive versus passive Strategien

Es ist eine Grundsatzfrage, ob Anleger eher aktive Strategien präferieren oder passive. Mit dem folgenden Überblick wollen wir Orientierung geben, Grundlage ist eine Untersuchung der Ratingagentur Scope für 2023.

Wert hatte 2023 unter dem Strich die Nase vorn - Fondsprofis oder die Indizes? In einem Satz lässt sich diese Frage nicht beantworten. Fakt ist jedoch, dass es insbesondere der deutsche Aktienmarkt den professionellen Fondsmanagern schwer machte.

Fondsanbieter auf der Jagd nach der besten Performance

Fundamentale und quantitative Analysen von relevanten Unternehmensdaten sind aufwendig - und kosten Geld. Einfacher machen es sich die ETFs, die die Wertpapierauswahl verschiedenster Indizes nachbilden. Und die Erfahrungen geben ihnen Recht: Auf lange Sicht kann selbst das komplexeste Fondsmanagement oft genug nicht mit den Indizes mithalten. Im Jahr 2023 schafften dies weniger als 25 Prozent der in der Scope-Studie analysierten Fonds mit aktivem Management. Bei rund 2.000 untersuchten Fonds, die aus acht relevanten Aktienvergleichsgruppen wie Europa, Nordamerika, Deutschland und Emerging Markets ausgewählt wurden, hat dieses Ergebnis durchaus Gewicht.

Bestes Beispiel ist der deutsche Aktien-Leitindex DAX, der im letzten Jahr ein Plus von rund 20 Prozent verzeichnen konnte. Offenbar konnte die auf ihrer internationalen Ausrichtung beruhende Performance der im Index gehaltenen Konzerne verhindern, dass der DAX von der schwachen deutsche Wirtschaft beeinträchtigt wird: Rund ein Drittel der relevanten Umsätze wird in den USA verortet, weitere 15 Prozent in China. Für aktive Fondsmanager erwies sich diese Entwicklung als zu stark - die meisten passiven Strategien haben das Rennen gemacht.

Ein aktives Fondsmanagement verschlingt bis zu zwei Prozent des investierten Kapitals - pro Jahr!"

Das lag nicht zuletzt an der mageren Ausbeute des MDax, der 2023 lediglich um acht Prozent zulegen konnte - und sich in vielen deutschen Aktienfonds als Beimischung findet. Dieser Ansatz ist normalerweise wegen der höheren Risikoprämien bei Smallcaps erfolgreich, doch eben nicht im letzten Jahr: Die wenigen gegenüber den Indizes erfolgreichen aktiven Fonds waren hier nur minimal engagiert.

Die nicht zu unterschätzende Frage der Kosten

Dieser Punkt schlägt vor allem bei längeren Betrachtungszeiträumen drastisch zu Buche: Ein aktives Fondsmanagement verschlingt bis zu zwei Prozent des investierten Kapitals - pro Jahr! Auf lange Sicht summieren sich hier erhebliche Beträge, die naturgemäß die oftmals guten Ergebnisse aktiv gemanagter Fonds dramatisch schmälern. Dieser Aspekt sollte bei einer Anlageentscheidung immer mit berücksichtigt werden - und das am besten im Rahmen einer umfassenden und unabhängigen Beratung.

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