Riskant, aber auch profitabel Bankanleihen als Anlagetipp
Das Renommee der Bankenbranche hat seit geraumer Zeit erheblich gelitten, was ihrer Attraktivität als Investmentobjekt allerdings keinen Abbruch tut. Etwas Risikofreude und -bereitschaft sollten Anleger jedoch mitbringen.
Es sind nicht nur die großen Schlagzeilen, zum Beispiel die zahlreichen Skandale und Prozesse, mit denen sich die namhaften deutschen Banken herumschlagen müssen, es ist auch der ganz alltägliche Ärger zahlreicher Bankkunden mit Kontogebühren: Geldinstitute sorgen regelmäßig für Empörung. Diese nun selbst zur Kasse zu bitten, könnte eine probate Gegenstrategie sein.
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Bankanleihen: Banken zum Gläubiger machen und Zinsen abkassieren
Anleihen dienen der Versorgung mit frischem Kapital, nicht anders gehen Banken vor. Anleger werden somit zum Kreditgeber, allerdings im Nachrang: Sollte das Geldinstitut in Schieflage geraten, genießen die Anleihebesitzer geringere Sicherheiten als Kreditgeber im ersten Rang. Etwas Risikobereitschaft ist also vonnöten, um diese Wertpapiere erfolgreich zu handeln. Dafür sind die zu erzielenden Renditen auch zwei bis drei Prozentpunkte höher als bei Bundesanleihen.
Bankanleihen werden über eine feste Laufzeit begeben, während der regelmäßig Zinsen ausgeschüttet werden. Zum Ablauf erhält der Anleger seine Einlage zurück - jedenfalls im Normalfall. Ein Blick auf die europäische Bankenlandschaft zeigt auf, dass es durchaus Risiken gibt. In Italien werden wohl nicht alle Banken die Verwerfungen überleben, auch in anderen Ländern laufen Diskussionen um Wackelkandidaten und die notwendigen Rettungsmaßnahmen.
Wie bei anderen Wertpapieren auch kommt es demnach auf die Auswahl der geeigneten Geldinstitute an.
Die Nachranganleihe der Commerzbank bringt bei einer Fälligkeit im Jahr 2026 jährlich 3,2 Prozent."
Risiken nüchtern abwägen - Bankanleihen als rentable Alternative
Bei allem Risiko eröffnen Bankanleihen angesichts der extrem niedrigen Zinsen also durchaus die Chance auf Zinserträge, die diesen Namen auch verdienen: Eine Anleihe der Deutschen Bank, die unter der WKN DB7XJJ in einer Stückelung von 1.000 Euro gehandelt wird, erwirtschaftet bei einer Fälligkeit im Jahr 2025 immerhin 2,9 Prozent pro Jahr. Anleger sollten sich also die Frage stellen: Wie groß ist das Risiko, dass die Deutsche Bank pleitegehen wird? Die neuesten Nachrichten belegen, dass das Geldinstitut die Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen hat - und zwar um acht Milliarden Euro.
Auch die Commerzbank empfiehlt sich als ein Kandidat, der einerseits nicht vor dem Untergang steht, andererseits aber auch nicht so optimal aufgestellt ist, dass er an der Rendite für seine Anleihen sparen könnte. Die Nachranganleihe der Commerzbank wird unter der WKNZ CZ40LD gehandelt, bei einer Fälligkeit im Jahr 2026 könnten Anleger jährlich 3,2 Prozent kassieren. Natürlich darf das bestehende Restrisiko nicht unter den Teppich gekehrt werden, denn es ist längst gängige Praxis, Anleihenbesitzer im Ernstfall in Haftung zu nehmen - Rendite kostet eben ihren Preis.