Internet der Dinge Blockchain auch bei Bosch ein Thema
"Blockchain" - auf deutsch "Blockkette" - hat in den letzten Jahren für viel Furore bei Experten gesorgt, die sich mit der digitalen Zukunft befassen. Manche verbinden mit dem Begriff eine weitere digitale Revolution, dabei ist allerdings noch viel visionär und wenig konkret.
Bei Bosch ist man schon einen Schritt weiter. Hier wird an konkreten "Blockchain-Projekten" gearbeitet. Gleichzeitig will sich der Automobilzulieferer, Haushaltsgeräte- und Elektrowerkzeug-Hersteller fit für künftige Herausforderungen machen. Im "Internet der Dinge" kommt der Blockchain eine besondere Bedeutung zu.
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Ohne Zwischeninstanz, dennoch sicher
Das Blockchain-Prinzip erlebte seine Premiere mit der Krypto-Währung Bitcoin. Das virtuelle Geld funktioniert ohne klassischen Mittler wie eine Bank. Transaktionen finden vielmehr direkt zwischen den beteiligten Rechnern statt. Möglich wird das u.a. durch eine elektronische Verbuchung, die die Buchungsdaten miteinander lückenlos verkettet, verschlüsselt und dezentral auf den beteiligten Rechnern ablegt. Die Datensätze bilden Blockketten - eben Blockchains. Durch dieses Prinzip sind Transfers sehr fälschungssicher - auch ohne eine Zwischeninstanz, die abwickelt, verbucht, verifiziert und bestätigt.
Die Blockchain-Technologie eröffnet jenseits von Krypto-Währungen Perspektiven für vielfältige Anwendungen. Dabei geht es fast immer darum, Transaktionen schneller und kostengünstiger zu machen - weil sonst erforderliche Mittler überflüssig werden. Das Internet der Dinge ist dafür prädestiniert, weil hier Dinge direkt miteinander kommunizieren und interagieren sollen. Genau das ermöglicht die Blockchain.
Bosch stellt aktuelle Projekte im Blockchain-Umfeld vor, die das Leben leichter und vielleicht auch ein Stückchen besser machen können."
Zwei konkrete Bosch-Projekte als Beispiel
Bei Bosch hat man das erkannt. Im Rahmen seiner Connected-World-Konferenz lädt das Unternehmen in diesem Jahr zum ersten Mal zu einem Digital Trust Forum in Berlin ein, das Ängste vor innovativen digitalen Technologien wie der Blockchain abbauen helfen will. Bosch stellt zu diesem Anlass einige seiner aktuellen Projekte im Blockchain-Umfeld vor, die das Leben leichter und vielleicht auch ein Stückchen besser machen können. Hier zwei Beispiele:
- mit dem Energiekonzern EnBW wird an einer neuen Bezahlform für E-Auto-Betankung gearbeitet. Dabei tauschen sich Ladesäule und Fahrzeug direkt aus. Die Ladesäule bietet verschiedene Preismodelle an und das Fahrzeug entscheidet sich automatisch für das günstigste;
- im Planungsstadium ist noch ein Projekt für blockchain-basiertes Parken. Das Auto verhandelt selbstständig mit verschiedenen Parkplätzen der Umgebung um den besten Platz und Preis. Das Parken erfolgt dann ohne Ticket und Schranke. Parksystem und Auto rechnen hinterher direkt miteinander ab.
Autor: Manfred Gassner