Threadneedle Chancen in einer unsicheren Welt
Die wichtigsten Aktienmärkte haben in den vergangenen zwölf Monaten spektakulär performt. Der US-Index S&P 500 hat auf Jahressicht um fast 20 Prozent zugelegt, der Nikkei 225-Index um fast 16 Prozent und der EuroStoxx 50 um rund 10 Prozent. Auch wenn die Kurse zuletzt etwas schwächer waren, die Chancen für weitere Kurshöhenflüge stehen nicht schlecht.
Das meint zumindest der Anlagestratege William Davies von Columbia Threadneedle Investments. Es sind vor allem zwei Faktoren, die seiner Meinung nach für nochmals steigende Kurse sorgen: sinkende Zinsen und eine insgesamt robuste Weltwirtschaft. Zinssenkungshoffnungen waren schon ein wesentlicher Treiber für die letzte Kursrallye.
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Sinkende Zinsen und robuste Weltwirtschaft stimulieren
Die EZB hat inzwischen den ersten Zinsschritt nach unten gewagt, weitere könnten im Jahresverlauf folgen. Zögerlicher ist man bei der Fed. Doch auch hier wird mit mindestens einer Zinssenkung im zweiten Halbjahr gerechnet. Kann die Inflation im Griff gehalten werden, steht weiteren Zinssenkungen nichts im Wege. Profitieren dürften davon vor allem die sogenannten Nebenwerte - in erster Linie Small Caps. Solche Aktien gelten als besonders zinssensibel und haben die Wertsteigerungen bei Blue Chips bisher nur zum Teil mitvollzogen. Es besteht daher noch Wertaufholungspotential. Das gilt auch für viele Schwellenländeraktien.
Grund für die steigenden Kurse: sinkende Zinsen und eine insgesamt robuste Weltwirtschaft."
Von sinkenden Zinsen profitieren außerdem bestehende Anleihen, weil deren Kurse ebenfalls steigen. Je länger die Restlaufzeiten sind, umso höher fallen Kurssteigerungen aus. Trotz geringer Inflationsraten rechnet Davies damit, dass die Inflation höher bleibt als in den ersten 20 Jahren dieses Jahrhunderts. Sie ist auch das größte Risiko für die weitere Kursentwicklung. Bei höherer Inflation wären wieder steigende Zinsen über kurz oder lang unvermeidlich - unter Umständen mit Schockwirkung für die Märkte. Gut investiert ist man dann mit langlaufenden Hochzinsanleihen.
Für US-Aktien auf längere Sicht optimistisch
Insgesamt sieht der Anlagestratege viele Unwägbarkeiten - nicht nur bei der Inflation, sondern auch bei der geopolitischen Gesamtlage. Ereignisse in diesem Kontext können Kalkulationen schnell über den Haufen werfen. Deshalb wählt Davies für seinen Blick in die Zukunft auch einen vergleichsweise kurzen Zeithorizont: Anfang 2025. Nur bei US-Aktien ist er auf 5 Jahres-Sicht optimistisch. Bei US-Large Caps rechnet er im Schnitt mit jährlich 6,3 Prozent plus, bei Small Caps sogar mit 9,6 Prozent.
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