Die Zahl der Stimmen, die vor einem heftigen Crash warnen, wächst

Einige Perspektiven Crash möglich

Die Zahl der Stimmen, die vor einem heftigen Crash warnen, wächst. Auch renommierte Anlageexperten raten zum Verkauf. Wie sollten Anleger sich jetzt positionieren?

Das ist die Frage, die Börsianer gegenwärtig vermutlich am meisten umtreibt. Inflation, steigende Zinsen und Rezessionsängste dämpfen die Stimmung der Investoren erheblich. Sollte man schon jetzt die teilweise niedrigen Kurse zum Einstieg nutzen oder steht das Schlimmste noch bevor? Die Antwort auf diese Frage fällt bei manchen Anlageexperten, wie zum Beispiel Michael Burry, eindeutig aus: Er rät klipp und klar zum Verkauf. Burry ist Gründer des Hedgefonds Scion Asset Mananagement und genießt Kultstatus, weil er beispielsweise den Zusammenbruch des US-amerikanischen Immobilienmarktes vorhersah. Das war der Auslöser der Finanzkrise 2008.

Weitere Fachleute, welche die gegenwärtige Situation ebenfalls kritisch einschätzen:

  • Der Strategiechef der Bank of America Michael Hartnett hält den US-amerikanischen Aktienmarkt für deutlich überbewertet. Er bezeichnet die viel zu lange betriebene lockere Geldpolitik als aufgeschobene Apokalypse.
  • Nassim Nicholas Taleb, aus dessen Feder das interessante Buch "Der schwarze Schwan" stammt, macht sich wegen der riesigen Schuldenberge, die weltweit aufgehäuft wurden, große Sorgen. Die Nullzinspolitik hat das Entstehen von Blasen in allen Assetklassen verursacht.

Wertvoller Ratschlag oder Eigennutz?

Möglicherweise fragen Sie sich jetzt, wie ernst solche Warnungen tatsächlich zu nehmen seien. Schließlich wäre es durchaus denkbar, dass die lautstarken Crashpropheten eigene Interessen verfolgen. Wie Burry ist auch Taleb eng mit der Hedgefondsszene verbunden. Drastische Aussagen sorgen für Aufmerksamkeit. Fallende Kurse sind für Hedgefonds wünschenswert. Finden die Prognosen Gehör, würde das dazu beitragen, dass die beschriebenen Szenarien eintreten.

Dr. Jens Erhardt hält es für bedenklich, dass die Aktien in Zeiten einer zunehmend strafferen Geldpolitik steigen."

Skeptische Stimmen gibt es auch in Deutschland

Frank Fischer, der den Aktienfonds für Stiftungen managt, warnt davor, die Kursanstiege im Januar als gutes Omen für das Börsenjahr 2023 zu deuten. Jens Erhardt ist ein erfahrener Vermögensverwalter, dessen Stimme Gewicht hat. Ihn besorgt es, dass die Stimmung in der jüngsten Vergangenheit so stark anstieg, dass die Kurse einiger Aktien in die Höhe schossen.

Offensichtlich gibt es hohe Bestände an liquiden Mitteln, die nach Anlagemöglichkeiten suchen. Für bedenklich hält er ebenfalls die Tatsache, dass die Aktien in Zeiten einer zunehmend strafferen Geldpolitik steigen. In einem so labilen Marktumfeld sei eine Korrektur um 20 Prozent denkbar.

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