In den letzten Tagen sorgte der spektakuläre Absturz der türkischen Lira für internationales Aufsehen

Der legendäre Kernsatz bröckelt Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem

In den letzten Tagen sorgte der spektakuläre Absturz der türkischen Lira für internationales Aufsehen. US-Sanktionen wegen der Inhaftierung eines amerikanischen Pastors in der Türkei waren der Auslöser für die Lira-Krise. Sie zeigt einmal mehr die Macht des Dollars.

Tatsächlich scheut sich US-Präsident Donald Trump nicht, den US-Dollar als Waffe einzusetzen, wenn es um die Verwirklichung seiner Ziele geht. Seit dem Beginn des Handelskriegs mit anderen Staaten hat die US-Währung sogar erstaunlich an Stärke gewonnen. Notierte der Euro zum Beispiel Ende Januar noch bei fast 1,25 Dollar/Euro, wird er aktuell um die 1,14 Dollar/Euro gehandelt. Das bedeutet einen Wertverlust von rund neun Prozent binnen weniger Monate.

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Der Dollar - stark als internationale Handelswährung 

Die Macht des Dollars beruht auf seiner starken Stellung als internationale Handelswährung. Ob Öl, Gold, andere Rohstoffe, Ex- und Importgeschäfte oder Finanzen - der Handel findet ganz überwiegend auf Dollar-Basis statt. Wer den Zugang zum Dollar verliert, ist de facto von internationalen Transaktionen abgeschnitten. Das erklärt, warum US-Sanktionen gegenüber Russland, dem Iran oder der Türkei dort so sehr schmerzen. Derzeit vermag keine andere Währung dem Dollar seine Position streitig zu machen. Der Euro leidet an seinen Konstruktionsfehlern, der chinesische Yuan ist noch viel zu sehr von der Regierungspolitik bestimmt, um als Leitwährung fungieren zu können. 

Aber auch die Macht des Dollars hat ihre Grenzen. In den diversen Konflikten mit anderen Ländern - ob wegen vermeintlich unfairer Handelspraktiken oder aus politischen Gründen - reizt der amerikanische Präsident die ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bei der US-Währung voll aus, ganz nach dem Bonmot eines früheren US-Finanzministers: "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem". Er könnte dabei "sein Blatt" aber auch überreizen, indem er die Dollar-Waffe an zu vielen Fronten einsetzt. Verzettelung droht und die mit Sanktionen und Strafzöllen belegten Staaten denken bereits über Alternativen zum Dollar-Handel nach. 

Machtverfall kommt oft schleichend und in Etappen."

Machtverfall kommt oft schleichend 

Kurzfristig muss das Trump sicher nicht bekümmern. Das Beispiel des Britischen Pfundes zeigt, dass der Abstieg einer Leitwährung sich Jahrzehnte hinziehen kann. 

Machtverfall kommt oft schleichend und in Etappen, nicht durch ein singuläres Ereignis - das musste schon manche Weltmacht erfahren, angefangen vom Römischen Reich bis zum Britischen Empire.

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