Zur Zeit sind Münzen und Scheine bei uns die einzigen unbeschränkten gesetzlichen Zahlungsmittel

Freie Marktkräfte Der Traum vom "richtigen" Zins

Einige Verantwortliche von Zentralbanken würden Bargeld gerne durch ein digitales Zentralbankgeld ersetzen. Theoretisch könnte dieser Schritt dazu beitragen, zukünftig einen marktgerechten Zins zu finden.

Das Corona-Virus hat den seit längerem bestehenden Trend beschleunigt, im Alltag statt mit Scheinen und Münzen elektronisch zu zahlen. Den Zentralbanken spielt diese Entwicklung in die Hände. Sie liebäugeln schon seit längerer Zeit mit der Abschaffung des Bargeldes. Kürzlich wurde ein Bericht veröffentlicht, der die diesbezüglichen Überlegungen zusammenfasst. Viele Fachleute sind davon enttäuscht. Nach Ansicht der Kritiker wäre es mit elektronischem Geld, das durch die Nachfrage gesteuert wird, möglich, die Zinsentwicklung richtig zu steuern. Das Entstehen von Finanzblasen könnten auf diese Weise effektiv verhindert werden. Der Bericht offenbart, dass diese Chance ganz bewusst nicht genutzt werden soll.

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Bisheriges Kreditgeldsystem ist nicht sicher

Zur Zeit sind Münzen und Scheine bei uns die einzigen unbeschränkten gesetzlichen Zahlungsmittel. Das elektronische Geld auf unseren Konten hingegen spiegelt lediglich die Verpflichtung der Bank zum Kontoinhaber wider. Nach Vorstellung der Zentralbanken sollte das Papiergeld als einziges gesetzliche Zahlungsmittel durch ein digitales Zentralbankgeld ersetzt werden.

Bis zum Anfang der 1970er Jahre waren alle Währungen direkt oder indirekt an materielle Werte - meist Gold oder Silber - gekoppelt. Als US-Präsident Nixon 1971die Goldbindung des US-Dollars beendete, leitete er damit die Ära des Kreditgeldes ein. Seitdem versuchen Zentralbanken, die Menge des durch Kredite geschaffenen Geldes zu steuern, indem sie die Zinssätze senken oder anheben.

Als US-Präsident Nixon 1971die Goldbindung des US-Dollars beendete, leitete er damit die Ära des Kreditgeldes ein."

Die Erfahrung zeigt, dass es nicht möglich ist, auf diese Weise den Zinssatz zu finden, der für stabile Verhältnisse sorgt. Mal setzten ihn die Entscheider zu hoch an, ein anderes Mal wurde der Leitzins zu sehr gedrückt. Finanzblasen und Crashs waren die wiederkehrenden Folgen.

Mit einem digitalen Zentralbankgeld ließe sich der 'richtige' Zins finden, wenn er durch Nachfrage der Bürger gesteuert würde:

  • Digitales Zentralbankgeld wird nicht durch Kreditvergabe von Banken, sondern direkt von der Zentralbank geschaffen.
  • Der digitale Euro könnte durch Zentralbankkredite an Staaten unterlegt werden.
  • Der Geldbedarf der Bürger sollte die Höhe der Kredite bestimmen.
  • Der Zins würde wieder vom Markt und nicht von den Entscheidungen der Zentralbanker bestimmt.
  • Es gäbe keine Kreditblasen und das Geld wäre für den Bürger sicherer.

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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