Heutige Arbeitnehmer gewährleisten mit ihren Pflichtbeiträgen die Rentenzahlungen an die aktuellen Rentenbezieher

Der zumeist wichtigste Baustein Eckpunkte der gesetzlichen Rentenversicherung

Die oft geschmähte gesetzliche Rente stellt für viele Deutsche die entscheidende Größe in der Altersvorsorge dar - auch wenn das Rentenniveau permanent sinkt. Hier die wichtigsten Eckpunkte.

Während deutsche Rentner im Jahr 2015 noch 63 Prozent ihres Einkommens aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezogen, müssen künftige Rentenbezieher mit deutlich weniger rechnen - und das aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits wird das Rentenniveau im Verhältnis zum Gehalt gesenkt, andererseits nehmen die Beitragslücken im Arbeitsleben zu. Angesichts des Umlageverfahrens wirkt sich das direkt auf die Finanzkraft der Rentenversicherungsträger aus.

Das System der gesetzlichen Rentenversicherung

Heutige Arbeitnehmer gewährleisten nämlich mit ihren Pflichtbeiträgen die Rentenzahlungen an die aktuellen Rentenbezieher - so sieht es das Umlageverfahren vor. Derzeit beträgt der Beitragssatz 18,6 Prozent (2018) vom Brutto-Gehalt, wobei Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich die Beitragslast hälftig teilen. Im Gegenzug erwirbt sich die Generation der Beitragszahler Ansprüche gegenüber den nächsten Generationen.

Wie viele Mittel dann zur Verfügung stehen, lässt sich jedoch angesichts des demografischen Wandels nur schätzen. Die Rentenentwicklung ist demnach an die Lohnentwicklung gekoppelt: Werden Löhne erhöht, können auch die Renten steigen. Um der Demografie Rechnung zu tragen, wurde in die Rentenberechnung der Nachhaltigkeitsfaktor integriert. Wegen der abnehmenden Zahl der Beitragszahler wird die Rente künftig also sinken - von den aktuellen 48,2 Prozent bis 2031 auf 44,6 Prozent des Durchschnittseinkommens.

Wie viel Rente gibt es ab welchem Lebensjahr?

Die Beitragszahler erhalten im Gegenzug sogenannte Entgeltpunkte: Wessen Jahreseinkommen sich im Durchschnitt bewegt, erhält einen pro Jahr. Zum Vergleich: Für 2017 belief sich dieses vorläufige Durchschnittseinkommen auf 37.103 Euro. Zum Renteneintritt werden die Entgeltpunkte mit dem Zugangsfaktor, dem aktuellen Rentenwert und dem Rentenartfaktor multipliziert, um die Rente zu berechnen. 

Die Rentenentwicklung ist an die Lohnentwicklung gekoppelt: Werden Löhne erhöht, können auch die Renten steigen."

Dabei spielt einerseits das Renteneintrittsalter eine Rolle. Wer früher in Rente gehen will, muss Abschläge hinnehmen. Da die Altersgrenze schrittweise auf 67 Jahre angehoben wird, verschiebt sich auch der Beginn der Regelaltersrente. 

Ausschlaggebend sind darüber hinaus die Rentenversicherungsjahre; wer beispielsweise 45 Beitragsjahre nachweisen kann, darf aktuell noch mit 63 Jahren in Rente gehen - ohne Kürzung. 

Ansonsten kostet jeder Monat, um den die Regelzeit verkürzt wird, 0,3 Prozent der Monatsrente, wenn bereits 35 Jahre Wartezeit absolviert wurden. Diese Abschläge lassen sich seit 2017 durch Zusatzbeiträge ausgleichen.

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