Nach Aussagen der KfW waren seit November 2021 Anträge mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro eingegangen

KfW Förderung für energieeffiziente Gebäude eingestellt

Die Bundesregierung hat die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vorzeitig eingestellt. Die vorläufig gestoppte Förderung von Sanierungsvorhaben soll wieder aufgenommen werden, sobald Haushaltsmittel bereitgestellt sind.

Viele Häuslebauer hat es eiskalt erwischt, als sie aus den Nachrichten erfuhren, dass der Vorstand der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die BEG-Förderung mit sofortiger Wirkung ab 24.01.2022 vorfristig stoppen. In der knappen Begründung hieß es, dieser Schritt wäre wegen der enormen Antragsflut erforderlich. Nach Aussagen der KfW waren seit November 2021 Anträge mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro eingegangen. Die bereitgestellten Haushaltsmittel wären ausgeschöpft. Das Programm müsse auch wegen der Vorläufigkeit der Haushaltsführung gestoppt werden.

Die Fakten:

  •  Die Neubauförderung des Effizienzhauses / Effizienzgebäudes 55 (EH55) wird mit dem 24.01.2022 endgültig eingestellt. Ursprünglich sollte dieses Förderprogramm zum 31.01.2022 auslaufen.
  • Zur Zeit nimmt die KfW keine neuen Anträge zur Förderung effizienter Gebäude mehr an. Betroffen sind die Maßnahmen Effizienzhaus /Effizienzgebäude 55 im Neubau (EH/EG55), Effizienzhaus /Effizienzgebäude 40 im Neubau (EH/EG40) und Energetische Sanierung.
  • Über Anträge, die vor dem 24.01.2022 eingereicht, aber noch nicht bewilligt wurden, soll zügig entschieden werden.

Kritik von allen Seiten

Unmittelbar nach Veröffentlichung der Nachricht hagelte es verständlicherweise Kritik aus verschiedenen Richtungen. Beispielsweise warnte der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) vor einem verheerenden Vertrauensverlust in die Politik. Der vorzeitige Stopp eines Förderprogramms wäre kein gelungener Start für Bundesminister und Vizekanzler Habeck. Ähnlich äußert sich der Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V.. Mit dem Ende des Baukindergeldes und dem Ausfall bereits eingeplanter Fördermittel würde für viele Familien der Traum vom Eigenheim nun platzen. Beim Bau dringend benötigter Mietwohnungen wird es ebenfalls zu Verzögerungen kommen.

Viele Häuslebauer hat es eiskalt erwischt."

Gesetzliche Standards sollen neu geordnet werden

Das BMWK verteidigt sich. Nach Ansicht von Minister Habeck und seinen Mitstreitern wäre dieser Schritt unumgänglich. Die bisherige Förderungspolitik der Vorgängerregierung hätte falsche Anreize gesetzt und müsse darum mit sofortiger Wirkung beendet werden. Eine Förderung von Effizienzgebäuden 55 wäre nicht mehr sinnvoll, da sich dieser Standard bereits am Markt durchgesetzt habe. In Zukunft müssten Maßnahmen gefördert werden, die einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz leisten.

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