Jugendwahn auch in der Anlageberatung Fortgeschrittene Anleger werden oft vergessen
Ob in der Werbung, bei Personal-Rekrutierung oder auch in der Finanzberatung - junge Menschen, die den größten Teil ihres Lebens noch vor sich haben, stehen dabei meistens im Fokus. Die Generation 50+ wird zwar häufiger genannt, aber vergleichsweise selten ihren Bedürfnissen entsprechend bedient. Dabei bieten gerade Anleger jenseits der 50 interessante Potentiale.
In der Finanzberatung lässt sich die Ausrichtung auf jüngere Zielgruppen leicht erklären. Wer am Anfang seines Berufslebens steht, kennt sich meistens in Finanzdingen noch nicht besonders gut aus und ist daher für externe Empfehlungen zugänglich. Außerdem besteht in Sachen Finanzen in diesem Lebensabschnitt vielfältiger Handlungsbedarf - Absicherung, Vermögensaufbau, die Erfüllung von Wünschen bieten vielfältige Ansatzpunkte für Finanzberatung.
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Das Zerrbild des fröhlichen Alten
Bei der Generation 50+ scheint dagegen alles schon geregelt. Der Ruhestand ist fest im Blick und viele grundlegende Entscheidungen wurden längst getroffen. In der Werbung, aber auch bei manchem Finanzberater ist das Bild vom dynamischen "Silver Ager" vorherrschend, der noch voll aktiv ist, sein Leben genießt und dabei sein Vermögen fröhlich "verprasst". Aber dies ist ein Zerrbild, das mit der Lebenswirklichkeit wenig zu tun und allenfalls auf eine kleine Minderheit der Generation 50+ zutrifft.
Dabei könnte eine ernsthafte Ausrichtung auf die Anliegen fortgeschrittener Anleger interessante Potentiale für Finanzberatung bieten. Im Gegensatz zu den "Millennials" ist die Generation 50+ noch nicht so "Internet-verdorben" und persönliche Beratung wird nach wie vor hoch geschätzt - wenn sie gut und nicht interessengeleitet ist. Fast jeder zweite aus dieser Gruppe erwartet in absehbarer Zeit die Auszahlung einer Lebensversicherung und - im Gegensatz zum propagierten Bild des Geldausgebens - können zwei Drittel der Empfänger sich vorstellen, zumindest einen erheblichen Teil dieses Betrags zu reinvestieren.
Ausreichender Kranken- und Pflegeschutz, Risikoabsicherung und Nachlassregelungen sind jenseits der 50 besonders aktuelle Themen."
Die Generation 50+ hat besondere Finanzbedürfnisse
Die Wünsche und Bedürfnisse zur Vermögensstrukturierung sind in der Regel wesentlich konkreter als in jüngeren Jahren. Es geht weniger darum, Vermögen neu zu bilden, als mit dem Vorhandenen im Alter optimal umzugehen. Dabei kann auch planvolles Entsparen - mit oder ohne Substanzverzehr - zweckmäßig sein, ein Vorgang, der mindestens so anspruchsvoll ist wie das Sparen selbst und daher eine professionelle Beratung gut verträgt. Wichtig dabei ist die Verfügbarkeit von Vermögensanlagen. Wer sein Kapital übermäßig bindet, hat im Bedarfsfall Schwierigkeiten, an sein Geld zu kommen oder muss zumindest Verluste in Kauf nehmen.
Und natürlich sind bei der Finanzberatung für fortgeschrittene Anleger auch altersspezifische Themen gefragt: ausreichender Kranken- und Pflegeschutz, Risikoabsicherung und Nachlassregelungen sind jenseits der 50 besonders aktuelle Themen. Kompetente und unabhängige Finanzberatung, die auf diese Bedürfnisse eingeht, kann punkten.