Beunruhigung durch China-Crash? Gelassenheit in der Geldanlage
In den letzten Tagen haben Kursstürze an Chinas Börsen auch am deutschen Aktienmarkt Spuren hinterlassen. Doch der China-Crash ist längst nicht das einzige Ereignis, das für Unruhe sorgt. Die Börse reagiert derzeit auf Meldungen aus Politik und Wirtschaft mit ausgesprochener Nervosität, die Kurse schwanken heftiger als sonst.
Erst war es die Furcht vor einem Grexit, die die Stimmung prägte. Kaum beruhigte sich die Lage hier etwas, sorgte der China-Crash für neue Ängste. Und aktuell blicken viele Börsianer wieder in die USA, wo sich eine baldige Zinswende abzeichnet. Auf das nächste Ereignis, das zu größeren Kursausschlägen führt, darf man gespannt sein.
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Der Herdentrieb und die Angst vor Verlusten
Wie so oft in der Vergangenheit zeigte sich auch bei den jüngsten Turbulenzen erneut, dass die Börse zu Übertreibungen neigt. Selbst scheinbar unbedeutende News, Halbwahrheiten und Gerüchte schlagen sich sofort in den Kursen nieder. Besonders deutlich wurde dies bei der Grexit-Debatte, als die Börse fast täglich zwischen Hoffen und Bangen schwankte.
Wer sich durch das ständige Auf und Ab beeindrucken lässt, neigt erfahrungsgemäß zu Fehlentscheidungen. Es sind vor allem zwei psychologische Faktoren, die hier eine Rolle spielen: der Herdentrieb und die Angst vor Verlusten. Beides wirkt sich bei Kauf- und Verkaufsentscheidungen nicht selten verhängnisvoll aus. Kaufen oder Verkaufen, wenn alle anderen dies auch tun, bedeutet vielfach den Ein- oder Ausstieg zum ungünstigsten Zeitpunkt, wenn die Kurse besonders hoch oder niedrig sind. Und die Angst vor Verlusten führt häufig zur vorschnellen Aufgabe von Investments.
Auf lange Sicht sind Aktien eine sinnvolle Strategie, denn das größere Risiko im Vergleich zu verzinslichen Anlagen wird auch durch eine höhere Renditeerwartung abgegolten."
Mit ETF - keine Angst vor China-Crash und mehr
Viele Experten raten denn auch dazu, sich nicht von täglichen Schwankungen und Ereignissen wie dem China-Crash beeindrucken zu lassen. Einen steten Blick auf die Kurscharts benötigen nur Börsenakteure, die spekulativ handeln. Hier kommt es darauf an, ständig Kursbewegungen zu beobachten und sofort darauf zu reagieren - ein auf die Dauer anstrengendes und nervenaufreibendes Geschäft. Wer dagegen an der Börse eher als langfristiger Investor agiert, kann sehr viel gelassener sein. In diesem Fall sind in erster Linie Ruhe und Durchhalten gefragt.
In der langfristigen Sicht ist Aktieninvestment eine sinnvolle Strategie, denn das größere Risiko im Vergleich zu verzinslichen Anlagen wird auch durch eine höhere Renditeerwartung abgegolten. Wer dabei nicht auf Einzelwerte setzt, sondern den Markt als Ganzes kauft und systematisch investiert, kann dabei kurzfristige Kursturbulenzen weitgehend ignorieren. Besonders gut lässt sich eine solche Strategie mit ETFs umsetzen.
Solche börsengehandelten Indexfonds bilden ganze Märkte ab und ermöglichen auch mit überschaubaren Anlagebeträgen ein breit gestreutes Börsenengagement.