Es gibt begründete Zweifel, ob es möglich ist, dauerhaft besser als der Markt abzuschneiden

Indexfonds oder aktive Manager Gestalten oder abwarten?

Wer heute in Fonds investieren möchte, hat die Qual der Wahl, denn alleine in Deutschland sind mehrere tausend Fondsprodukte im Angebot. Eine grundlegende Entscheidung besteht darin, einen aktiv oder einen passiv gemanagten Fonds zu erwerben.

Aktiv gemanagt bedeutet, dass das Fondsmanagement anstrebt, besser als seine Benchmark - in der Regel ein Index - abzuschneiden. Man will sozusagen den "Markt schlagen". Bei passiven Fonds beschränkt sich das Fondsmanagement darauf, einen Index nachzubilden. Das Ziel besteht darin, genauso abzuschneiden wie der Referenzmarkt.

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Indexfonds unschlagbar bei Kosten 

Die meisten klassischen Investmentfonds sind aktiv gemanagt. Passive gemanagte Fonds haben in den letzten Jahren mit dem Aufkommen von Indexfonds bzw. ETFs einen ungeahnten Boom erlebt. Alleine in europäischen Indexfonds sind mehr als 450 Milliarden Euro investiert, Tendenz weiter steigend. Weltweit betrachtet ist es ein Billionenvermögen. Aktiv gemanagte Fonds mussten dagegen zuletzt zum Teil erhebliche Mittelabflüsse hinnehmen. 

Ein wichtiges Argument für ETFs sind die niedrigen Kosten. Während bei aktiv gemanagten Fonds zwischen 1,5 und 2 Prozent im Jahr an Gebühren anfallen, sind es bei Indexfonds meist nur Bruchteile davon. Hier liegt die Gebühren-"Range" zwischen 0,2 und 0,5 Prozent. Dieser Unterschied lässt sich begründen. Beim aktiven Fondsmanagement ist deutlich mehr Aufwand für Marktbeobachtung und Research erforderlich, außerdem finden wesentlich häufiger kostenwirksame Portfolio-Umschichtungen statt. Bei Indexfonds beschränkt sich das Fondsmanagement auf möglichst exakte Indexnachbildung und gelegentliches Rebalancing. Das ist wesentlich weniger aufwändig. 

Wer ETFs erwirbt, begnügt sich daher mit dem, was der "Markt hergibt"

Wann lohnt sich ein aktiver Fonds? 

Indexfonds können aufgrund ihres Konstruktionsprinzips nicht wesentlich schlechter abschneiden als der jeweilige Markt, aber auch nicht besser. Wer ETFs erwirbt, begnügt sich daher mit dem, was der "Markt hergibt". Das Versprechen aktiver Fondsmanager reicht dagegen weiter. Hier will man besser abschneiden als der Markt. Damit sich das aus Anlegersicht rentiert, muss die Überperformance mindestens den Kostenunterschied zwischen aktiven und passiven Fonds abdecken, der schon etwa ein Prozent ausmacht. Erst bei Überschreiten dieser Marke lohnt sich der aktive Fonds im Vergleich zum ETF tatsächlich. 

Die Realität zeigt, dass viele aktive Fondsmanager diesem Anspruch nicht gerecht werden. Viele aktive Fonds schneiden keineswegs besser ab als Indexfonds, manchmal sogar schlechter. Dies liegt zum einen daran, dass aktive Fondsmanager häufig "am Index kleben" - also gar nicht so aktiv sind. Zum anderen gibt es aber auch wissenschaftlich begründete Zweifel, ob es überhaupt möglich ist, dauerhaft besser als der Markt abzuschneiden. Die Konsequenz ist: ETFs sind in vielen Fällen die bessere Wahl, die Entscheidung für einen aktiven Fonds sollte zumindest erst nach fundierter Prüfung erfolgen.

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