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Nachhaltigkeit in der Geldanlage Grüne Fonds: Eher hell- als dunkelgrün

Grüne Fonds liegen im Trend. Immer mehr Anleger setzen auch beim Geld auf Nachhaltigkeit und investieren in ethisch ausgerichtete und umweltorientierte Fonds oder Anlageprodukte. Dabei sind sie sogar bereit, auf Rendite zu verzichten.

Bis zu zwei Prozent weniger Rendite nehmen Anleger laut einer Untersuchung der Uni Regensburg in Kauf, wenn das Investment ihren Wertvorstellungen entspricht. In Zeiten, in denen es auch in herkömmlichen Anlagen kaum noch Zinsen gibt, mag dieser Verzicht sogar noch leichter fallen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass grüne Investmentfonds und Anlagen hierzulande regen Zulauf erleben.

Dynamisches Wachstum bei nachhaltigen Investments 

Rund 80 Milliarden Euro soll der Anlagebestand inzwischen ausmachen. Mehr als die Hälfte davon verwaltet die Handvoll Ethikbanken, die es in Deutschland gibt. Die größte davon ist die GLS Bank in Bochum. Die Ethikinstitute verzeichnen derzeit ein dynamisches Wachstum und grüne Fonds hat inzwischen fast jede Fondsgesellschaft im Angebot. 

Was grün ist, definiert jeder selbst 

Doch was heißt 'grün'? Darüber lässt sich trefflich streiten, denn eine allgemein verbindliche Definition, was im Investment-Bereich darunter zu fassen ist, gibt es nicht. Die Konsequenz ist, jeder Anbieter definiert selbst, was er unter ökologisch, ethisch, nachhaltig oder sozial versteht. Meistens erfolgt die Definition nach dem Ausschlussprinzip. Das heißt, es wird explizit nicht in umweltkritische oder -schädliche Branchen, Rüstung oder ausbeutende und menschenunwürdige Produktion investiert. Nur relativ wenige grüne Anlageprodukte machen deutlich, wofür sie konkret stehen. 

Es überrascht daher nicht, dass es bei dieser Bandbreite durchaus enge und weite Begriffsauslegungen gibt, oder - um es anders auszudrücken - sich die Färbung der Fonds und Anlagen zwischen hell- und dunkelgrün bewegt. Tendenziell bieten dabei 'hellgrüne' Fonds bessere Renditeperspektiven als 'dunkelgrüne', denn die Anlagepolitik ist hier weniger eingeschränkt und daher flexibler. Es kommt dabei selbstverständlich immer auf das jeweilige Fondsmanagement an.

Bei nachhaltigen Investments muss man Renditenachteile in Kauf nehmen."

Genauer hinschauen - Anleger sind gefordert

Wer grün investieren will, sollte aber auf jeden Fall genauer hinschauen. Denn der Name des jeweiligen Fonds oder Anlageprodukts ist zunächst nur ein Etikett. Was sich konkret dahinter verbirgt, ergibt sich vor allem aus den jeweiligen Bedingungen und nicht zuletzt aus der tatsächlichen Umsetzung. Anleger sind dabei gefordert, sich selbst zu informieren. Denn von Bankberatern ist nicht unbedingt viel Unterstützung zu erwarten.

Produkte mit geringerer Rendite, wie sie grüne Fonds oft bieten, sind wegen der schlechten Provisionsaussichten für sie wenig interessant. Die Mühe, sich intensiver mit der kaum transparenten Nachhaltigkeitsdefinition zu befassen, machen sich nur wenige. Das wird sich vermutlich erst ändern, wenn ökologisches und nachhaltiges Investieren Standard ist.

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