Die Wohnungsknappheit wird sich nicht schnell beheben lassen

Es mangelt nicht an Geld, sondern an Flächen Immobilienmarkt in Deutschland

Gipfel hin, Gipfel her, die Wohnungsknappheit wird sich nicht schnell beheben lassen. Der Immobilienmarkt braucht einen großen Wurf - und der betrifft die ganze Gesellschaft.

Bislang hat der für den Wohnungsbau zuständige Minister Horst Seehofer mit anderen Themen auf sich aufmerksam gemacht. Die gesamte Bundesregierung scheint keinen echten Plan für das Wohnungsproblem zu haben. Daran können auch sämtliche Gipfel und Maßnahmen nichts ändern, im Gegenteil, sie verstärken den Eindruck noch.

Baukindergeld, Flüchtlingskrise und Preisdruck - der deutsche Immobilienmarkt

Experten zweifeln längst an der Wirksamkeit eines Baukindergeldes, das ohnehin nur die Immobilienpreise weiter in die Höhe treiben dürfte - und in der Folge auch die Mieten. Was die Mietpreisbremse wieder aufs Tapet bringt: Diese hat bislang nicht funktioniert, die Flickschusterei im Nachhinein lässt befürchten, dass auch die Nachbesserungen nichts bringen werden. Zumal der Innenminister den Preisdruck ja erhöht. Die Mietpreisbremse wiederum dürfte potenziellen Investoren die Laune verderben; deren Engagement ist aber notwendig, um den Wohnungsbau anzukurbeln. 

Frust überall

Der aus diesem widersprüchlichen Agieren resultierende Frust bei all denen, die hohe Mieten nur noch mit Mühe stemmen können, ist nur allzu logisch. Hier schlummert sozialer Sprengstoff, an dem die Lunte der Flüchtlingskrise schon glimmt. Einfache Antworten gibt es jedoch nicht mehr, so gehen die Vorschläge eines Berliner Bürgermeisters in die vollkommen falsche Richtung: Michael Müller dachte laut darüber nach, ob sich nicht der Immobilienkauf an Ausländer verbieten ließe - die AfD lässt grüßen. Auch die schnell formulierte Forderung nach dem Bau von Millionen von Sozialwohnungen ist bei der Bundesregierung falsch platziert; zuständig sind nämlich die Länder - und dort dauern die Baugenehmigungen viel zu lange, außerdem stehen einfach zu wenig Bauarbeiter und Bauflächen zur Verfügung.

Es schlummert sozialer Sprengstoff, an dem die Lunte der Flüchtlingskrise schon glimmt."

Seit Jahren Fehler gemacht

Die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte lassen sich nicht im Handumdrehen wieder ausgleichen. Es wurde nicht nur viel zu wenig gebaut, es wurde auch zu viel an kommunalem Eigentum verkauft. 

Darüber hinaus scheint die schon seit Jahren abzusehende Flüchtlingskrise die entscheidenden Stellen kalt erwischt zu haben. Die gesamte Gesellschaft steht also vor einer Herausforderung, die sich nur solidarisch meistern lässt. 

Wenn Mieter und Vermieter, Deutsche und Ausländer, aber auch Zugezogene und Verdrängte sich durch diese Politik respektive das Versagen der Zuständigen nicht auseinander dividieren lassen, sondern die Aufgabe gemeinsam meistern - zumindest in der Theorie.

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