Wegen der Corona-Krise brachen die Steuereinnahmen im Juni deutlich ein

Minus 19 Prozent Steuereinnahmen brechen ein

Wegen der Corona-Krise brachen die Steuereinnahmen im Juni deutlich ein. Laut Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums wiesen die Steuereinnahmen im Vergleich zum Vormonat ein Minus von 19 Prozent auf.

Wie nicht anders zu erwarten, verringerte sich das Steueraufkommen wegen Corona. Zum einen sorgte der Einbruch in vielen Bereichen der Wirtschaft dafür, dass weniger Steuern fällig wurden. Zusätzlich wirkten sich die steuerlichen Maßnahmen des Konjunkturpakets negativ auf die Steuerbilanz aus. Es gibt jedoch einige Steuerarten, die ein Plus verbuchten.

Im Vergleich zum Vormonat entwickelten sich die Steuern folgendermaßen:

  • Die Steuereinnahmen sanken um 19 Prozent. In diesem Wert sind die Gemeinschaftssteuern nicht enthalten.
  • Die Gemeinschaftssteuern verbuchten ein Minus von 20,6 Prozent. Zu den Gemeinschaftssteuern, die Bund, Ländern und Kommunen gemeinschaftlich zustehen, gehören unter anderem die Lohnsteuern.
  • Die Bundessteuern reduzierten sich um fast 14 Prozent.
  • Die Einnahmen aus Energiesteuern gingen um fast 26 Prozent zurück.
  • Eine Steigerung der Steuereinnahmen gab es bei der Tabaksteuer ( + 22,3 Prozent) und bei der Erbschaftssteuer ( + 44,7 Prozent).

Zahl der Selbstanzeigen geht deutlich zurück

Der Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums für Juni 2020 erhielt noch eine weitere interessante Information: Bei den Finanzämtern gehen kaum noch Selbstanzeigen zu Schwarzgeldkonten im Ausland ein. Die Presseagentur dpa befragte die Finanzämter der Bundesländer und erfuhr, dass einige Bundesländer zu diesen Zahlen keine Statistik mehr führen, weil es kaum noch Selbstanzeigen gibt. Beispielsweise zeigten sich bei den bayerischen Finanzbehörden nur noch 48 Steuerzahler an, weil sie dem Fiskus Kapitalanlagen in der Schweiz bisher verheimlichten. 2019 war die Zahl der Selbstanzeigen in Bayern noch dreimal so hoch.

Eine Steigerung der Steuereinnahmen gab es bei der Tabaksteuer ( + 22,3 Prozent) und bei der Erbschaftssteuer ( + 44,7 Prozent)."

Warum sinkt die Zahl der Selbstanzeigen?

Nach Ansicht der Finanzbehörden ist die Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften für diese Entwicklung verantwortlich. Wer Steuern hinterzieht, kommt seit Januar 2015 auch bei einer Selbstanzeige in den wenigsten Fällen straffrei davon. Bis zu diesem Zeitpunkt lag die Grenze für die Straffreiheit bei einem Steuerbetrug bis 50.000 Euro.

Diese Grenze wurde auf 25.000 Euro herabgesetzt. Außerdem bleiben Konten im Ausland seltener unerkannt, weil die europäischen Staaten den Austausch von Finanzdaten erheblich intensivierten. Vor dem Inkrafttreten der verschärften Regeln erreichte die Zahl der Selbstanzeigen 2014 mit mehr als 38.000 Vorgängen einen Rekordwert.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.