Top und Flop eng beieinander Vielfalt bei Hochzinsanleihen
Mittelstandsanleihen gleichen die durchaus vorhandenen Risiken mit einer lukrativen Rendite aus. Allerdings sind die zu erzielenden Zinsen in den letzten Jahren generell deutlich geschrumpft.
Sie können eine interessante Alternative auf dem Anlagemarkt darstellen, sind doch insbesondere mittelständische Unternehmen auf frisches Kapital angewiesen: Unternehmensanleihen sind dafür ein probates Instrument, zumal deren Rendite in den letzten Jahren im Zuge der allgemeinen Zinsenentwicklung ebenfalls gesunken sind.
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Mittelstandsanleihen - das breit gefächerte Spektrum des Anleihemarktes
Als ein sehr verlässlicher Emittent konnte sich seit Jahren Eyemaxx, ein österreichischer Projektentwickler für Fachmärkte, Pflege- und Seniorenheime, etablieren. Zum sechsten Mal legte das Unternehmen Anleihen aus. Die aktuelle wird bis 2023 laufen und wird mit 5,5 Prozent jährlich verzinst. Das ist zwar weniger als je zuvor, aber immer noch eine ordentliche Rendite: Das Unternehmen hat nämlich bislang alle Verpflichtungen pünktlich bedient und konnte über 20 Millionen Euro für den weiteren Wachstumskurs generieren.
Mit 30 Millionen Euro für 7,0 Prozent jährlich erreichte das auf Bergbau spezialisierte Unternehmen Metalcorp seine Privatplatzierung relativ leicht, engagierten sich hier doch institutionelle Investoren. Öffentlich ging hingegen PNE Wind vor, das für seine neuen Windpark-Projektierungen 50 Millionen Euro zu 4,0 Prozent jährlich bei einer fünfjährigen Laufzeit generiert. Allerdings müssen Anleger hier durchaus mit Windstärken rechnen, gab es doch bis vor drei Jahren einige Turbulenzen, bis die Spitzen von Vorstand und Aufsichtsrat neu besetzt waren. Vor fünf Jahren hätten Anleger aber auch noch 8,0 Prozent jährlich kassieren können.
Mittelstandsanleihen gleichen die vorhandenen Risiken mit einer lukrativen Rendite aus."
Wesentlich aufregendere Zeiten erleben die Anleger, die Anleihen des Modekonzerns Peine halten: Im Juli wäre eine 8-prozentige Anleihe zu tilgen, was der Konzern aber so nicht realisieren wird. Die Laufzeit soll nämlich um fünf Jahre verlängert und die Rendite auf 2,0 Prozent jährlich reduziert werden - und das rückwirkend ab 2017.
Die letztjährigen Kupons sind jedoch schon ausgezahlt worden, Anleger können also frühestens 2021 wieder mit Zinseinnahmen rechnen. Diese sollen dann jedoch vom Mehrheitseigner Schandong Ruyi garantiert werden. Nach einem drastischen Umsatzeinbruch im Jahr 2014 konnte sich das Unternehmen Dank der chinesischen Beteiligung Schritt für Schritt wieder zurückarbeiten, was ein Neu-Engagement durchaus interessant machen könnte - angesichts des aktuellen Kurses lassen sich rund 15,0 Prozent jährlich erwirtschaften.