Ob die junge Generation von heute später von ihren Beiträgen eine angemessene Rente erhält?

"Die Rente ist sicher" Was ist der Generationenvertrag?

Der Generationenvertrag ist kein Vertrag im juristischen Sinne, sondern ein Konzept der Rentenversicherung. Das Prinzip des 'Vertrages': Die arbeitende Generation sorgt mit ihren Sozialabgaben dafür, dass die Ruheständler-Generation abgesichert ist.

"Die Rente ist sicher", dieser Satz von Norbert Blüm, der zu diesem Zeitpunkt Arbeits- und Sozialminister der Bundesregierung war, ist berühmt-berüchtigt. Schon häufig wurde die Sicherheit der gesetzlichen Rentenversicherung in Frage gestellt. Bereits in den 1950er Jahren wurde offensichtlich, dass die kapitalgedeckte Rentenversicherung an ihre Grenzen kam. Die Beiträge, die von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in die Rentenkasse eingezahlt wurden, reichten nicht aus, um einen ausreichenden Kapitalstock zu bilden. Eine Rentenreform sollte das Problem lösen. Das Rentensystem wurde auf den sogenannten Generationenvertrag umgestellt.  

Wodurch zeichnet sich der Generationenvertrag aus?

  • Es handelt sich um einen gesellschaftlichen Konsens, ein echter Vertrag existiert nicht.
  • Mit dem Generationen-Vertrag wurde das Rentensystem auf das Umlageverfahren umgestellt.
  • Die Sozialbeiträge der aktiven Generation werden als Renten an die Ruheständler ausgezahlt.

Kritische Stimmen

Die Lösung, die mit der Rentenreform 1957 gefunden wurde, wird immer wieder kritisiert, weil sie neue Probleme schafft. Viele bemängeln, dass die Zahl der Kinder in diesem System kaum Berücksichtigung findet. Frauen, die sich über Jahre hinweg um ihre Kinder (die zukünftigen Beitragszahler) kümmern, müssen als Rentnerinnen oftmals Grundsicherung beantragen. Daran wird vermutlich auch die von der SPD angestrebte 'Respektrente' nichts ändern, da dieses Modell nur eine begrenzte Gruppe berücksichtigt.

Das Umlageverfahren setzt voraus, dass die Relation zwischen der Zahl der Beitragszahler und Rentenempfänger ausgewogen ist."

Demografische Entwicklungen gefährden den Generationenvertrag

Das Umlageverfahren setzt voraus, dass die Relation zwischen der Zahl der Beitragszahler und Rentenempfänger ausgewogen ist. Seit der Mitte der 1960er Jahre entwickelt sich die Zahl der Geburten in Deutschland jedoch rückläufig. Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nicht zu gefährden, dürfen die Sozialabgaben nicht ins Unermessliche steigen. Die Konsequenz: Die Renten werden schon in naher Zukunft sinken, wenn die Babyboomer der 1950er und 1960er Jahrgänge in Rente gehen.

Der Begriff 'Generationenvertrag' suggeriert, dass es sich um eine einvernehmliche Lösung handele - die jungen Leute von heute, wurden jedoch nie gefragt. Ob die junge Generation von heute später von ihren Beiträgen eine angemessene Rente erhält? Erfahrene Fachleute raten zur Skepsis und empfehlen, möglichst früh mit der privaten Altersvorsorge zu beginnen.

 

 

Autor: Tobias Riefe

 

 

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