Märkte werden zunehmend nervöser 10 Jahre nach der Finanzkrise
In diesem Jahr können wir ein zweifelhaftes Jubiläum feiern. Die Finanzkrise wurde vor zehn Jahren so richtig virulent. Damals mussten Aktionäre herbe Kurseinbrüche verkraften, die allerdings längst überwunden sind. Doch seit Jahresbeginn ist die Nervosität zurück an den Märkten. Stehen wir vor einer neuen Finanzkrise?
Bis heute streiten sich die Experten darüber, wann die Finanzkrise genau begann. Einige sehen den 9. August 2007 als Startpunkt, als in den USA die Zinssätze für Interbanken-Finanzierungen sprunghaft anstiegen. Für andere liegt der Beginn im Zeitraum Juli bis September 2008, als die US-Regierung die Kontrolle über die Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac übernehmen musste, die IndyMac Bank zusammenbrach und schließlich Lehman Brothers kollabierte.
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Die Volatilität ist zurückgekehrt
Nach dem Schock, der weltweit zu Kursstürzen führte, Bankensysteme ins Wanken geraten ließ und heftige Rezessionen bewirkte, erholte sich das globale Wirtschaftsgeschehen wieder erstaunlich rasch. Seither ging es bei den Börsenkursen fast nur aufwärts. Der MSCI World Index, einer der wichtigsten Welt-Aktienindizes, hat in den letzten fünf Jahren um mehr als 45 Prozent zugelegt, der DAX sogar um 56 Prozent.
Herrschte zum Jahreswechsel noch allseits Optimismus, macht sich inzwischen jedoch eine nervösere Stimmung breit. Die Volatilität ist an die Märkte zurückgekehrt und die Kursrallye scheint erst einmal gestoppt. Der MSCI World konnte seit Jahresbeginn kaum noch zulegen, beim DAX sieht es nicht besser aus. Spätestens mit der Angst vor höheren Zinsen und den Trump'schen Strafzöllen mehren sich die Fragen.
Anleger tun daher gut daran, sich auf einen etwas längeren Anlagehorizont einzustellen."
Neue Finanzkrise nicht in Sicht
Trotzdem sind wir von einer Konstellation wie kurz vor der Finanzkrise weit entfernt. Die Weltwirtschaft wächst weiter robust und erstmals seit Langem synchron - das heißt, in allen wichtigen Wirtschaftsräumen herrscht ein gleichmäßiges Wachstum.
Auch eine vergleichbare Blase wie seinerzeit im Zusammenhang mit den US-Subprime-Finanzierungen sucht man heute vergebens. Trotz steigender US-Zinsen bleibt die Geldpolitik anderswo locker. Es gibt daher keinen Anlass zu Pessimismus oder gar Crash-Befürchtungen.
Allerdings, die Zeiten immer neuer Kursrekorde dürften nach der Finanzkrise wohl auch erst mal vorbei sein. Dafür sorgen schon die vielen Unwägbarkeiten. Anleger tun daher gut daran, sich auf einen etwas längeren Anlagehorizont einzustellen. Ruhig Blut bewahren und durchhalten war beim Aktieninvestment schon immer ein guter Rat.
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