Tatsächlich haftet Aktien immer noch der schlechte Ruf von Risiko und Spekulantentum an

Politik versagt in der Erkenntnis Aktien schützen vor Altersarmut

Die Deutschen sind nach wie vor ein Volk von Aktienmuffeln. Während bei uns nur rund sechs Prozent der Bevölkerung Aktien besitzen, ist in Großbritannien, den USA und Japan praktisch jeder vierte Bürger Aktionär. Belohnt wird diese Zurückhaltung nicht. Denn wer auf verzinsliche Bankeinlagen oder Lebensversicherungen setzt, muss auch bei niedriger Inflation mit realen Vermögensverlusten rechnen.

Interessant dabei: die Aktien-Aversion in Deutschland ist regional durchaus unterschiedlich verteilt. Während in den neuen Bundesländern, aber auch im Ruhrgebiet, im Saarland oder in der Pfalz noch weniger Aktionäre als ohnehin schon zu finden sind, sind die Aktienanteile am Privatvermögen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen deutlich höher. Es ist kein Zufall, dass Aktien-Sparen in strukturschwachen Regionen besonders verpönt ist. Hier ist auch das Einkommen niedriger. Wenn dort gespart wird, dann nur in Anlagen, die scheinbar "hundertprozentig" sicher sind.

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Warum Aktien einen schlechten Ruf haben 

Tatsächlich haftet Aktien immer noch der schlechte Ruf von Risiko und Spekulantentum an. Dabei mögen negative Erfahrungen aus Zeiten der T-Aktie und des Neuen Marktes eine Rolle spielen. Die Finanzkrise hat sicher ebenfalls keine Imageverbesserung bewirkt. Aber auch die Politik hat ihr Scherflein dazu beigetragen, dass das Aktieninvestment hierzulande eher stiefmütterlich behandelt wird. Viele Politiker - auch solche in verantwortlicher Position - sehen die Finanzmärkte und deren Akteure distanziert, was nicht nur in Bezeichnungen wie "Finanzhaie" oder "Heuschrecken" zum Ausdruck kommt. 

Stattdessen setzt man bei Altersvorsorge konsequent auf Anlageformen, die wenig bringen, aber viel kosten. Das beste Beispiel dafür ist die Riester-Rente - ein Bürokratie-Monster, in das viele Hoffnungen gesetzt wurden, die sich nicht erfüllt haben. Für ein Umsteuern wäre es höchste Zeit. Denn Aktien-Sparen ist angesichts der anhaltenden Niedrigzinssituation fast alternativlos, wenn es darum geht, Vermögen fürs Alter zu bilden. Hier sind auf längere Sicht Renditen von sechs Prozent und mehr zu erwarten - mehr als ein Inflationsausgleich. Aktien bieten damit einen wirksamen Schutz vor Altersarmut.

Aktien-Sparen ist angesichts der anhaltenden Niedrigzinssituation fast alternativlos."

Zeit für einen Bewusstseinswandel

Ein Umdenken ist also dringend erforderlich. Mindestens genauso wichtig ist entsprechendes Aktien-Know How. Nur wer weiß, wie systematischer Vermögensaufbau mit Aktien funktionieren kann, wird die Aktie nicht mehr als reines Spekulationsobjekt sehen.

Unabhängige und kompetente Finanzberatung kann einen positiven Beitrag zur Wissensvermittlung leisten.

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