Aktive ETFs unterscheiden sich von ihren passiven Pendants durch ihren Anlagestrategieansatz

Der neue Fondstrend Aktive ETFs mit eigener Anlagestrategie

ETFs (Exchange Traded Funds) haben in den vergangenen Jahren die Investmentwelt revolutioniert.

Ursprünglich als kostengünstige, passive Anlageinstrumente bekannt, die einen Index wie den DAX oder den S&P 500 abbilden, gibt es nun eine neue Entwicklung: Aktive ETFs. Diese verbinden die Vorteile klassischer aktiver Fonds mit den Effizienzen und der Flexibilität von ETFs und ziehen zunehmend das Interesse von Anlegern auf sich.


Was sind aktive ETFs?

Aktive ETFs unterscheiden sich von ihren passiven Pendants durch ihren Anlagestrategieansatz. Während passive ETFs lediglich einen Index replizieren, setzen aktive ETFs auf das aktive Management eines Fondsmanagers. Dieser versucht, durch gezielte Auswahl von Aktien, Anleihen oder anderen Anlageklassen eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen.

Die Grundstruktur bleibt jedoch gleich: Aktive ETFs werden wie ihre passiven Gegenstücke an der Börse gehandelt, was sie liquide und transparent macht. Zudem sind die Handelskosten in der Regel niedriger als bei klassischen aktiv gemanagten Investmentfonds, da die Vertriebsstrukturen effizienter gestaltet sind.


Vorteile aktiver ETFs

  1. Kostenvorteile: Aktive ETFs sind deutlich günstiger als traditionelle aktiv gemanagte Fonds. Während bei klassischen Fonds oft Kostenquoten von 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr anfallen, liegen die Gebühren bei aktiven ETFs in der Regel deutlich darunter, oft bei etwa 0,5 bis 1 Prozent.
  2. Flexibilität und Transparenz: Wie passive ETFs werden auch aktive ETFs an der Börse gehandelt. Anleger können sie während der Handelszeiten flexibel kaufen oder verkaufen. Zusätzlich veröffentlichen viele aktive ETFs regelmäßig ihre Portfolios, was bei klassischen Fonds nicht immer der Fall ist.
  3. Aktive Strategien in einer ETF-Struktur: Für Anleger, die den Ansatz eines aktiven Managements schätzen, aber nicht auf die Vorteile von ETFs verzichten wollen, bieten aktive ETFs die ideale Kombination. Sie ermöglichen gezielte Investmententscheidungen und potenziell höhere Renditen.
  4. Steuervorteile: In einigen Ländern, darunter die USA, genießen ETFs steuerliche Vorteile, da Gewinne aus Umschichtungen im Fonds nicht sofort besteuert werden. Diese Vorteile gelten auch für aktive ETFs.

Warum sind aktive ETFs im Kommen?

Nach dem Boom der passiven ETFs sind Anleger zunehmend auf der Suche nach Alternativen, die höhere Renditechancen bieten. Gerade in volatilen Märkten können aktive Manager flexibel auf Veränderungen reagieren, während passive ETFs an ihre Benchmark gebunden bleiben.

Zudem haben viele aktive Fondsmanager ihre Geschäftsmodelle angepasst, um mit den günstigeren ETFs zu konkurrieren. Die Einführung aktiver ETFs ist ein logischer Schritt, um die Nachfrage nach kostengünstigen, flexiblen und dennoch aktiv verwalteten Anlageprodukten zu bedienen.


Herausforderungen für aktive ETFs

Trotz ihrer Vorteile stehen aktive ETFs vor Herausforderungen:

  1. Performance-Druck: Aktive ETFs müssen sich daran messen lassen, ob sie nach Kosten tatsächlich besser abschneiden als vergleichbare passive ETFs. Studien zeigen, dass viele aktive Fondsmanager Schwierigkeiten haben, den Markt langfristig zu schlagen.
  2. Marktakzeptanz: Der ETF-Markt ist nach wie vor stark von passiven Produkten dominiert. Anleger, die sich für ETFs entscheiden, schätzen meist die Einfachheit und Kosteneffizienz passiver Anlagen. Es wird Zeit brauchen, bis aktive ETFs eine ähnliche Popularität erreichen.
  3. Regulatorische Anforderungen: Da aktive ETFs häufiger handeln als passive Produkte, unterliegen sie strikteren regulatorischen Vorgaben. Dies könnte die Verwaltungskosten erhöhen und den Kostenvorteil gegenüber klassischen Fonds schmälern.

Beispiele für aktive ETFs

Für Anleger lohnt es sich, die Entwicklungen in diesem Bereich im Auge zu behalten. Mit der richtigen Auswahl könnten aktive ETFs ein wichtiger Baustein in einem ausgewogenen Portfolio werden."

Bereits jetzt haben einige Fondsanbieter aktive ETFs auf den Markt gebracht:

  • ARK Invest: Die Fonds von ARK Invest, insbesondere der ARK Innovation ETF, sind Beispiele für aktive ETFs, die auf zukunftsorientierte Technologien setzen.
  • Vanguard: Obwohl Vanguard vor allem für seine passiven Fonds bekannt ist, bietet das Unternehmen auch eine Reihe aktiver ETFs an.
  • DWS und BlackRock: Europäische Anbieter wie DWS und BlackRock arbeiten ebenfalls an der Entwicklung aktiver ETF-Produkte.

Für wen sind aktive ETFs geeignet?

Aktive ETFs sind vor allem für Anleger interessant, die:

  • Eine gezielte Anlagestrategie verfolgen möchten.
  • An das Potenzial eines aktiven Managements glauben.
  • Die Flexibilität und Kostenvorteile von ETFs nutzen wollen.

Gerade in unsicheren Marktphasen könnten aktive ETFs eine gute Ergänzung zu passiven Produkten sein, da sie eine höhere Anpassungsfähigkeit bieten.


Fazit

Aktive ETFs stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung, haben jedoch das Potenzial, den Fondsmarkt nachhaltig zu verändern. Sie kombinieren das Beste aus zwei Welten: Die Flexibilität und Kosteneffizienz von ETFs mit den Renditechancen aktiver Anlagestrategien.

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