2020 war ein gutes Jahr für aktiv gemanagte Fonds

Outperformance-Ratio Aktives versus passives investieren

Aktiv gemanagte Fonds versprechen, besser abzuschneiden als der Markt, während passive Fonds - typischerweise ETFs - die Marktentwicklung nur nachvollziehen. Wie gut gelingt es aktiven Fonds tatsächlich, den Markt zu schlagen? Ein Maß dafür ist die Outperformance-Ratio.

Es handelt sich um eine simple Kennzahl - sie gibt den Anteil aktiv gemanagter Fonds in einem bestimmten Fondsmarkt an, die die Performance des jeweiligen Vergleichsindexes übertreffen konnte. Eine Outperformance-Ratio von 52 Prozent bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte der aktiven Fonds besser war als der Vergleichsmarkt.

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Fokussierung auf Wachstumswerte als Performance-Treiber

2020 war in dieser Hinsicht ein gutes Jahr für aktiv gemanagte Fonds. Das ergibt jedenfalls eine Auswertung des Fonds-Analysten Scope. Die Scope-Experten haben insgesamt 2.100 Fonds in acht Peergroups (Fondsmärkten) betrachtet. 46 Prozent - absolut 982 Fonds - haben nach Kosten 2020 besser abgeschnitten als ihr Vergleichsindex. In Relation zum Vorjahr ist das ein bemerkenswerter Anstieg um sechs Prozentpunkte. Die Nachkostenbetrachtung ist wichtig, da gerade bei aktiven Fonds die Fondskosten renditeschmälernd zu Buche schlagen.

Insgesamt erhöhte sich die Outperformance-Ratio in sechs von acht Peergroups. Die deutlichste Performance-Verbesserung gab es in der Peergroup "Aktien Europa". Lag die Kennzahl 2019 gerade bei 36 Prozent, erreichte sie 2020 spektakuläre 60 Prozent. Das ist der höchste Wert in allen Peergroups. Auch im "Weltmaßstab" zeigte sich eine deutliche Verbesserung. In der Peergroup mit dem MSCI World als Maß stieg die Outperformance-Ratio von 25 Prozent 2019 auf 45 Prozent 2020.

Ein wichtiger Grund für die "Outperformance" vieler aktiver Fonds im vergangenen Jahr war, dass sie bevorzugt auf Wachstumswerte gesetzt haben und nicht auf Value-Titel. Das zeigt sich an der Entwicklung der Welt-Indizes für beide Bereiche. Während der MSCI World Growth einen Zuwachs von 22,8 Prozent verzeichnete, musste der MSCI World Value ein Minus von 9,3 Prozent verkraften.

Es schaffte weniger als die Hälfte der Fonds, das Performance-Versprechen einzuhalten."

Nicht mehr als eine Momentaufnahme

So positiv die Ergebnisse der Scope-Analyse für aktive Fonds sein mögen, sie zeigen auch: trotz deutlicher Performance-Verbesserung schaffte es weniger als die Hälfte der Fonds, das Performance-Versprechen einzuhalten. Und mehr als eine Momentaufnahme ist die Vergleichsbetrachtung 2019/2020 nicht. Ein Plädoyer für die Vorzugswürdigkeit von aktivem Investieren gegenüber passivem Investieren lässt sich daraus jedenfalls nicht ableiten.

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