Tatsächlich ist es in der Corona-Krise bei Immobilienfonds recht ruhig geblieben

Corona-Virus wird Spuren hinterlassen Aktuelle Lage bei offenen Immobilienfonds

Man erinnert sich - in der Finanzkrise gerieten viele offene Immobilienfonds in Schieflage, weil zahlreiche Anleger ihre Anteile plötzlich zurückgeben wollten und die Fonds nicht schnell genug Liquidität mobilisieren konnten. Damals wurden neue Regeln eingeführt, die einen solchen "Run" künftig erschweren sollten.

Tatsächlich ist es in der Corona-Krise bei Immobilienfonds recht ruhig geblieben, während es an den Aktienbörsen heftige Reaktionen gab. Von drohender Illiquidität spricht niemand, kein Fonds steht vor der Schließung. Das mag auch daran liegen, dass die Krise diesmal ganz andere Ursachen hat als in der Finanzkrise. Damals spielten Fehlentwicklungen auf den Immobilienmärkten eine große Rolle.

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Ungünstigere Rahmenbedingungen für Vermietung

Dennoch wird das Corona-Virus Spuren hinterlassen. Die Ratingagentur Scope hat jetzt ihre Ratings für offene Immobilienfonds aktualisiert und dabei 12 von 15 bewerteten Fondsprodukten herabgestuft. Dennoch bleibt die Bewertung durchweg auf einem hohen Niveau - schon das zeigt: die Lage ist mit der in der Finanzkrise nicht vergleichbar. Auch weiterhin lassen sich mit Immobilienfonds solide Renditen erwarten.

Allerdings sollte man bei der Fondsauswahl noch genauer hinschauen. Denn es gibt Immobiliensegmente, die von der Corona-Krise stärker betroffen sind, andere dagegen weniger. Je nachdem wie ein Immobilienfonds ausgerichtet ist, dürfte sich das auch bei der Performance bemerkbar machen. Erhöhte Risiken entstehen in erster Linie durch ungünstigere Rahmenbedingungen für die Vermietung - entweder weil Mieter durch die Rezession aufgeben müssen bzw. ausfallen oder weil sich durch Corona die Nachfrage nach Mietflächen verschlechtert.

Höhere Risiken bei Hotels, Handels- und Büroimmobilien

Das Hotel- und Tourismusgewerbe sowie der stationäre Handel haben durch den Lockdown besonders gelitten. Fonds mit Investments in Hotel- und Handelsimmobilien könnten das zu spüren bekommen. Gerade Hotelinvestments galten lange als lukrativ, das könnte sich jetzt ändern. Sehr gut durch die Krise kam dagegen der Lebensmittelhandel, auch Baumärkte und Gartencenter profitierten - sie durften weiter geöffnet bleiben oder früher wieder öffnen. Bei entsprechenden Immobilien wird die Krise daher kaum zu spüren sein.

Hotelinvestments galten lange als lukrativ, das könnte sich jetzt ändern."

Beeinträchtigt sein könnte auch die Nachfrage nach Büroimmobilien - wegen des wirtschaftlichen Einbruchs und eines verstärkten Trends zum Home Office.

Bei den von Scope bewerteten Fonds bestand das Gesamt-Portfolio zu 61 Prozent aus Büroimmobilien, zu 24 Prozent aus Einzelhandelsobjekten und zu 9 Prozent aus Hotels.

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