Serie Finanzwissen: Die Verwendung des Taschengeldes Anlagestrategien für die Jugend
Taschengeld gewinnbringend anzulegen gehört in vielen Familien zu den Selbstverständlichkeiten. Angesichts der Niedrigzinsen sind jedoch Alternativen zum Sparbuch gefragt.
Mit 241 Euro Taschengeld pro Jahr haben Jungen im Vorschulalter die Nase vorn, Mädchen erhalten durchschnittlich rund 40 Euro weniger - so die Kinder-Medien-Studie 2017. Mit der Schuleinführung erhöhen sich die Taschengelder bei den 6- bis 13-Jährigen auf 526 Euro jährlich, allerdings liegen Mädchen auch hier mit weniger als 500 Euro pro Jahr etwas zurück. Wohin mit den Geld?
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Kinder und Jugendliche im Visier der Banken
Anlagestrategien werden gezielt auf den Nachwuchs zugeschnitten - angefangen beim Mäusekonto über das Startkonto bis hin zu speziellen Versicherungsprodukten, deren Kauf mit einer Gutschrift honoriert wird. Selbst die Konditionen können sich im Vergleich zu den Angeboten für Erwachsene sehen lassen, teilweise werden bis zu zwei Prozent ausgeschüttet. Natürlich limitiert, der Sparbetrag ist nach oben begrenzt. So ganz nebenbei werden Kinder zum Sparen animiert, erhöht sich das Guthaben doch um eine nette Rendite.
Die Grenzen, die in der Regel zwischen 500 und 750 Euro liegen, sind jedoch schnell erreicht. Es sind also Anlagestrategien gefragt, um das für Ausbildung, Studium oder Führerschein notwendige Kapital anzusparen, aber auch die Geldgeschenke zur Kommunion, Firmung bzw. Konfirmation oder zum Schulabschluss rentabel investieren zu können. Die Auswahl ist übersichtlich: Tagesgelder und Banksparverträge sind nur wenig attraktiv, die jährlichen Zinsen bei einer fünfjährigen Laufzeit bewegen sich zwischen 0,18 und 0,78 Prozent - die höheren Renditen werden meist von ausländischen Banken angeboten.
Höhere Gewinne lassen sich also nur erzielen, wenn Anleger höhere Risiken eingehen, wie beispielsweise mit einem monatlich zu besparenden Investmentsparplan. Der kann vor allem bei längeren Laufzeiten eine interessante Alternative sein, da auch schwierige Börsenphasen wieder ausgeglichen werden können.
Höhere Gewinne winken, wenn Anleger kalkulierbare Risiken eingehen."
Besonders attraktiv sind auch hier Indexfonds, die weltweit aufgestellt sind und von ihren niedrigen Gebühren profitieren.
Sinnvoll ist es also, zunächst die verschiedenen Anlageziele zu definieren und für die zur Verfügung stehenden Zeiträume die passenden Anlageprodukte auszuwählen. Versicherungsprodukte, die über die reine Risikoabsicherung hinausgehen, sind schon wegen der regelmäßig sehr hohen Abschlusskosten wenig empfehlenswert.
Außerdem eröffnet die Trennung von Risikovorsorge und Kapitalanlage immer eine deutlich höhere Flexibilität, Sparbeiträge können nämlich gekürzt werden, ohne dass der wichtige Schutz deswegen beeinträchtigt wird.