An den Börsen herrscht derzeit eine gewisse Grundnervosität

Marktturbulenzen als Chance Antizyklische Strategie

An den Börsen herrscht derzeit eine gewisse Grundnervosität. Geopolitische Spannungen, geldpolitische Unsicherheiten und konjunkturelle Schwächephasen sorgen immer wieder für plötzliche Kursbewegungen.

In diesem Umfeld plädiert Jan Viebig, Chief Investment Officer der Oddo BHF Asset Management, für einen überlegten, strategisch geprägten Umgang mit Marktkorrekturen – und rät, Rückschläge gezielt als Einstiegschancen zu nutzen. Sein Credo: Wer langfristig denkt, sollte kurzfristige Schwankungen nicht fürchten, sondern bewusst in Kauf nehmen – oder sogar für sich arbeiten lassen.


Antizyklisch denken – und handeln

Viebigs Sichtweise steht in bewusster Abgrenzung zum reflexhaften Verhalten vieler Marktteilnehmer, die bei Unruhe an den Börsen zu hektischen Verkäufen neigen.

Er erkennt in abrupten Kursverlusten kein Signal zur Flucht, sondern einen Einstiegspunkt mit Rabatt.

Besonders in den USA, wo politische Entscheidungen teils hohe Volatilität auslösen, erwartet er auch künftig Rücksetzer die jedoch mehr mit Emotion als mit Fundamentaldaten zu tun haben.

Die zugrunde liegende Strategie lässt sich so zusammenfassen:

  • Kaufen in der Schwäche: Rückschläge als Gelegenheiten nutzen.
  • Halten mit Perspektive: Investitionen nicht taktisch, sondern strategisch planen.
  • Vertrauen in Qualität: Langfristige Gewinnerunternehmen behalten auch durch Krisen hinweg ihre Stärke.

Viebig betont, dass diese Haltung nicht nur Erfahrung, sondern auch Disziplin erfordert – vor allem in Phasen, in denen Marktpsychologie kurzfristig das Geschehen dominiert.


Was Anleger beachten sollten

Jan Viebig steht mit seiner Philosophie in einer Linie mit erfolgreichen Langfristinvestoren, die stets dann kauften, wenn andere verkauften – und sich damit strategische Vorteile sicherten."

Die Umsetzung einer antizyklischen Strategie verlangt nicht nur Mut, sondern auch eine gute Kenntnis der Fundamentaldaten und eine klare Vorstellung vom Anlagehorizont. Viebig rät, gerade in Krisen auf bewährte Qualitätskriterien zu setzen:

  • Solide Bilanzen
  • Nachhaltige Geschäftsmodelle
  • Gute Marktpositionierung und Innovationskraft

Er warnt jedoch davor, blind auf gefallene Kurse zu setzen. Nicht jede Aktie ist nach einem Rückgang automatisch ein Schnäppchen – und nicht jede Krise führt zu einer raschen Erholung. Wichtig sei es, zwischen kurzfristiger Marktpanik und strukturellen Problemen zu unterscheiden.


Langfristigkeit als Schlüssel

Was Viebigs Ansatz auszeichnet, ist die Betonung der Zeitachse. Er betrachtet Investments nicht als kurzfristige Spekulation, sondern als langfristigen Vermögensaufbau. Entscheidend sei es, sich vom Tagesrauschen nicht ablenken zu lassen. Die Märkte schwanken – das sei normal. Die Erträge aber entstehen nicht im Moment des Kaufens, sondern über Jahre hinweg durch konsequentes Halten.

In einer Welt, die oft von kurzfristigen Impulsen gesteuert wird, erinnert Viebig damit an eine der grundlegendsten Regeln des Investierens: Rendite belohnt Geduld.


Fazit: Klug investieren heißt, antizyklisch zu denken

Jan Viebig steht mit seiner Philosophie in einer Linie mit erfolgreichen Langfristinvestoren, die stets dann kauften, wenn andere verkauften – und sich damit strategische Vorteile sicherten.

„Kurzfristig kaufen, langfristig halten“ ist keine leere Börsenfloskel, sondern ein praxisnahes Konzept, das gerade in unruhigen Zeiten Orientierung bietet. Wer sich diszipliniert an diese Logik hält, kann Marktverwerfungen nicht nur überstehen, sondern sie gezielt für den Vermögensaufbau nutzen.

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