Stimmung in Deutschland Der Optimismus ist verschwunden
Die Corona-Krise erschüttert die deutsche Gesellschaft. Viele Menschen schauen weniger optimistisch in die Zukunft und fühlen sich deutlich schlechter gestellt als vor dem Ausbruch des Virus.
Um herauszufinden, wie sich die Corona-Krise auf das Befinden der Deutschen auswirkt, gab der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) eine Studie in Auftrag und ließ zwischen Mitte Oktober bis Anfang November 2020 1.000 Männer und Frauen der sogenannten Generation Mitte befragen. Der GDV interessiert sich für diese Gruppe bereits seit 2013 und kann die Veränderungen darum mit aussagekräftigen Daten belegen. In den Untersuchungen geht es um die Einstellungen der Menschen, ihre Ängste und Erwartungen an die Zukunft.
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Was zeichnet die Generation Mitte aus?
- Zur Generation Mitte zählen die 30 - 59-Jährigen. In Deutschland sind das rund 35 Millionen Männer und Frauen.
- 70 Prozent der deutschen Erwerbstätigen gehören zur Generation Mitte.
- Sie sind die Leistungsträger der Gesellschaft. Sie erziehen Kinder, erwirtschaften 80 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte und finanzieren das Sozialversicherungssystem.
Optimismus ist deutlich gesunken
2015 antworteten 57 Prozent auf die Frage, ob sie den kommenden 12 Monaten mit Hoffnung oder Sorge entgegensehen, optimistisch. In der 2020er-Befragung waren es lediglich 22 Prozent, die dem kommenden Jahr hoffnungsvoll entgegensehen. Dieser drastische Einbruch dürfte nach Ansicht der Forscher vor allem darauf zurückzuführen sein, dass ein Ende der Corona-Pandemie noch nicht in Sicht ist. 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass wir noch längere Zeit in dieser Ausnahmesituation leben müssen.
Viele befürchten, dass Corona zum Spaltpilz der Gesellschaft werden könnte."
Glauben an Vorteile der Globalisierung schwindet
2017 waren zwei von drei Vertretern der Generation Mitte davon überzeugt, dass Deutschland von der Globalisierung vorwiegend profitiere. Infolge der Corona-Pandemie sank dieser Wert von 64 Prozent auf 48 Prozent. Fast die Hälfte der Befragten - 46 Prozent - ist überzeugt, dass die Globalisierung an der weltweiten Verbreitung des Corona-Virus Schuld sei.
Verunsicherung betrifft alle Lebensbereiche
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Folgen der Corona-Krise fast alle Bereiche des Lebens betreffen. Neben der Sorge um den eigenen Arbeitsplatz und die eigene Altersvorsorge, treibt die Befragten auch die Angst vor den Auswirkungen des Klimawandels um. Außerdem befürchten viele, dass Corona zum Spaltpilz der Gesellschaft werden könnte, der das Aufkommen von Egoismus und Aggression befördert.
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