Ausgerechnet die Deutschen zeigen gravierende Fehlleistungen bei der eigenen Vermögensverwaltung

Attraktive Möglichkeiten werden verpasst Deutsche investieren nicht gerne im Ausland

Geht es um das eigene Vermögen, ist die überwiegende Mehrheit der Deutschen sehr vorsichtig. Zu viele verzichten zugunsten der Sicherheit auf Rendite und meiden insbesondere die Kapitalanlage im Ausland.

Ausgerechnet die Deutschen, die möglichst in jedem Bereich des gesellschaftlichen Lebens Weltmeister sein wollen, zeigen gravierende Fehlleistungen bei der eigenen Vermögensverwaltung. Drei Viertel der deutschen Anleger entscheiden sich bei Investitionen im Ausland bevorzugt für Anleihen oder Bankguthaben, weil sie diese Anlageformen für sicher halten. Auf lange Sicht erweisen sich jedoch Investitionen in Eigenkapital als günstiger und renditestärker.

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Gläubiger oder Eigentümer sein?

Das ist die Frage, die sich jeder Anleger im Zusammenhang mit der Mehrung seines Vermögens stellen muss. Wer Anleihen erwirbt oder Geld für mehr oder weniger attraktive Zinssätze auf einem Bankkonto belässt, wird zum Gläubiger. Kaufen Sie hingegen Aktien oder Anteile an einem Investmentfonds, der in Aktien investiert, sind Sie Anteilseigner an einer Aktiengesellschaft. Dieser Zusammenhang scheint bei Investitionen zu oft vernachlässigt zu werden. Wie die Deutsche Bundesbank mitteilte, war lediglich ein Viertel des deutschen Auslandsvermögens in Eigenkapital investiert. 

Scheinbare Sicherheit des Fremdkapitals

Als Begründung für diese Investitionsentscheidungen wird meist auf die höhere Sicherheit hingewiesen. Ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt jedoch, dass ausländische Anleihen & Co. nicht nur wenig Rendite bringen, sondern auch riskant sein können. Geld aus Deutschland hat das Entstehen von Immobilienblasen in den USA, Irland und Spanien gefördert. Und auch Griechenland und Italien haben davon profitiert, dass deutsche Anleger Staatsanleihen gekauft haben.

Wer den Schaden hat ...

Dass die Deutschen mit ihren Investitionen häufig keine glückliche Hand haben, sorgt im Ausland bereits für Spott. Nicht selten ist vom 'dummen deutschen Geld' die Rede. Der frühere ifo-Chef Hans Werner Sinn fasste es kurz und treffend zusammen, als er feststellte, dass die Deutschen den US-Amerikanern Porsche lieferten und als Gegenleistung Zertifikate der mittlerweile insolventen Lehman-Brothers Investmentbank bekamen.

Prof. Sinn: Die Deutschen lieferten den US-Amerikanern Porsche und bekamen als Gegenleistung Lehman-Zertifikate."

Deutsche könnten wesentlich vermögender sein

Beim internationalen Vergleich des Durchschnittsvermögens schneiden die Bundesbürger nicht gerade glänzend ab. Das liegt unter anderem auch daran, dass viele Deutsche Investitionen im Ausland meiden. Zwar gibt es einige wenige vermögende Deutsche, die mit Unterstützung professioneller Vermögensverwalter langfristig in ausländisches Eigenkapital investieren und hohe Renditen erwirtschaften. Doch das gilt nicht für den Durchschnitt und trägt zur Vergrößerung der Vermögensunterschiede innerhalb der Gesellschaft bei. 

Etwas mehr Risikobereitschaft könnte die Situation verbessern. Für private Anleger ist das jedoch leider leichter gesagt als getan. Aber mit der Unterstützung eines unabhängigen Finanzberaters können auch Anleger mit kleinerem Vermögen erfolgreich im Ausland investieren.

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