Seit Jahrzehnten gelten die Deutschen als eines der sparsamsten Völker der Welt

Sparen macht glücklich Deutsche lieben das Sparen

Die Deutschen haben weltweit den Ruf, besonders sparsam und vorsichtig mit Geld umzugehen. In kaum einem anderen Land ist das Sparbuch so tief in der Kultur verwurzelt, und der Slogan „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ scheint fest im kollektiven Bewusstsein verankert. Doch warum ist das so? Eine aktuelle Postbank-Umfrage bringt eine interessante Erkenntnis ans Licht: Sparen macht viele Deutsche tatsächlich glücklich.

Während andere Nationen sich stärker auf Konsum und Investitionen konzentrieren, setzen die Deutschen nach wie vor auf das Sicherheitsgefühl, das ein gut gefülltes Konto vermittelt. Die Umfrage zeigt, dass Sparen für viele Menschen nicht nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist, sondern auch eine persönliche Zufriedenheit erzeugt.


1. Die Deutschen als „Sparweltmeister“ – Zahlen und Fakten

Seit Jahrzehnten gelten die Deutschen als eines der sparsamsten Völker der Welt. Dies zeigt sich in zahlreichen Statistiken und internationalen Vergleichen.

  • Die Sparquote, also der Anteil des verfügbaren Einkommens, der gespart wird, lag in Deutschland in den vergangenen Jahren konstant über 15 Prozent.
  • Zum Vergleich: In den USA beträgt die Sparquote oft nur zwischen 5 und 8 Prozent.
  • Auch im europäischen Vergleich stehen die Deutschen unverändert an der Spitze – viele südeuropäische Länder haben eine deutlich geringere Sparquote.

Die Umfrage der Postbank bestätigt diesen Trend und gibt Einblick in die Gründe, warum das Sparen in Deutschland so beliebt ist.


2. Warum macht Sparen glücklich? Die Ergebnisse der Postbank-Umfrage

Laut der Umfrage nennen die Befragten verschiedene Gründe, warum sie regelmäßig Geld zurücklegen und warum sie sich dadurch glücklicher fühlen.

a) Sparen gibt Sicherheit

  • Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Sparverhalten ihnen ein Gefühl der Sicherheit gibt.
  • Finanzielle Rücklagen helfen, unerwartete Ausgaben zu bewältigen, ohne in Schwierigkeiten zu geraten.
  • Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten empfinden viele Menschen Erspartes als psychologische Beruhigung.

b) Sparen als Belohnungssystem

  • Rund 60 Prozent der Befragten sehen Sparen als eine Form der Selbstkontrolle und Belohnung.
  • Der Aufbau von Ersparnissen vermittelt das Gefühl, etwas erreicht zu haben.
  • Viele Menschen setzen sich Sparziele – etwa für eine Reise, ein Auto oder ein Eigenheim – und empfinden es als erfüllend, wenn sie diese erreichen.

c) Sparen ist eine Tradition

  • Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie bereits in ihrer Kindheit gelernt haben, sparsam zu sein.
  • Viele Deutsche wurden von ihren Eltern oder Großeltern geprägt, die nach Kriegszeiten oder wirtschaftlichen Krisen auf finanzielle Vorsicht setzten.
  • Die Prägung durch frühere Generationen spielt eine große Rolle bei der persönlichen Einstellung zum Sparen.

d) Sparen als Schutz vor Verschuldung

  • Rund 45 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Schulden als extrem belastend empfinden und daher bewusst sparen.
  • Die deutsche Gesellschaft ist im Vergleich zu anderen Ländern weniger kreditfreundlich – während in den USA oder Großbritannien viele Menschen Konsumgüter auf Kredit kaufen, setzen Deutsche lieber auf Eigenkapital.

3. In welche Sparformen investieren die Deutschen?

In einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmen, wird das Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit weiter wachsen. Die Deutschen werden also wahrscheinlich auch in Zukunft ihren Titel als „Sparweltmeister“ verteidigen – und dabei glücklich sein."

Die Umfrage zeigt, dass das Sparverhalten in Deutschland breit gefächert ist. Während das klassische Sparbuch an Beliebtheit verliert, setzen viele Menschen auf verschiedene Sparformen.

  • Tagesgeld- und Festgeldkonten: Auch wenn die Zinsen lange niedrig waren, bleiben diese Konten bei vielen Sparern beliebt.
  • ETF- und Aktien-Sparpläne: Gerade jüngere Generationen setzen vermehrt auf langfristige Investitionen am Kapitalmarkt.
  • Immobilien: Viele Deutsche sehen den Kauf einer Immobilie als „Sparform“, weil sie später von niedrigen Wohnkosten profitieren.
  • Bausparverträge: Obwohl ihr Ruf etwas angestaubt ist, bleiben sie für viele Menschen eine wichtige Säule der Sparstrategie.

Die Umfrage zeigt auch, dass der Wunsch nach finanzieller Sicherheit der Hauptgrund für die hohe Sparbereitschaft ist.


4. Psychologische Effekte: Warum gibt Sparen ein gutes Gefühl?

Sparen wirkt sich nicht nur positiv auf die Finanzen, sondern auch auf die mentale Gesundheit aus.

a) Die Kontrolle über die eigene Zukunft

Menschen, die regelmäßig sparen, haben das Gefühl, ihre finanzielle Zukunft aktiv zu gestalten. Dieses Gefühl der Kontrolle reduziert Stress und vermittelt Zufriedenheit.

b) Weniger finanzielle Sorgen

Viele Deutsche fürchten finanzielle Unsicherheiten. Wer Ersparnisse hat, fühlt sich unabhängiger von plötzlichen Ausgaben oder wirtschaftlichen Krisen.

c) Sparen als Teil des Glücksrezepts

Studien zeigen, dass finanziell abgesicherte Menschen oft glücklicher und zufriedener sind. Während exzessiver Konsum oft nur kurzfristig Freude bringt, sorgt ein solides Finanzpolster für nachhaltiges Wohlbefinden.


5. Die Kehrseite: Führt Sparen auch zu Verzicht?

So sehr das Sparen die Deutschen glücklich macht, gibt es auch kritische Stimmen. Manche Experten warnen vor einem übertriebenen Sparverhalten, das zu wirtschaftlichen Nachteilen führen kann.

  • Konsumverzicht: Wer zu viel spart, gönnt sich möglicherweise weniger Annehmlichkeiten und schränkt seinen Lebensstandard ein.
  • Gefahr der „German Angst“: Manche Kritiker sprechen von einer übertriebenen Vorsichtshaltung, die den Konsum bremst und der Wirtschaft schaden kann.
  • Geringe Renditen: Klassische Sparformen wie das Sparbuch oder Festgeld bringen kaum noch Erträge – wer zu konservativ spart, verliert durch Inflation an Kaufkraft.

Die Postbank-Umfrage zeigt jedoch, dass die Mehrheit der Deutschen eine gute Balance zwischen Sparen und Genießen findet.


6. Fazit: Sparen bleibt ein Erfolgsrezept für viele Deutsche

Die Ergebnisse der Postbank-Umfrage unterstreichen, dass Sparen für viele Deutsche weit mehr ist als nur eine finanzielle Notwendigkeit – es ist eine Lebenseinstellung.

  • Sparen gibt Sicherheit, schafft Zufriedenheit und ermöglicht langfristige Ziele.
  • Die kulturelle Prägung und persönliche Disziplin spielen eine große Rolle.
  • Auch wenn zu viel Sparsamkeit Nachteile haben kann, scheint die Mehrheit der Deutschen eine gesunde Balance zwischen finanzieller Vorsicht und Lebensfreude zu finden.

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