Gabor Steingart Die Inflation bleibt!
Glaubt man den Statements von Bundeskanzler Scholz, Wirtschaftsminister Habeck und EZB-Präsidentin Lagarde, müsste ein Ende der Preissteigerungen schon bald in Sicht sein. Sie wissen es besser, meint Gabor Steingart.
Gabor Steingart, der unter anderem Chefredakteur des Handelsblattes war, engagiert sich seit langem für einen unabhängigen Journalismus. Aufmerksamkeit erregte er auch mit seinen Büchern, von denen mehrere zu Bestsellern wurden. Die Stimme des kritischen Wirtschaftsjournalisten hat Gewicht. Darum sollten Sie aufhorchen, wenn dieser kritische Wirtschaftsjournalist Robert Habeck widerspricht. Dieser hatte am 23. Februar 2023 in einem RTL-Interview behauptet, dass die Preise jetzt sinken würden. Die Ursachen für die aktuell hohen Energie- und Lebensmittelpreise lägen im vorangegangenen Jahr.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Gabor Steingart glaubt nicht an diese Entwarnung:
- Nach seiner Ansicht täuschen die Politiker die Bürger ganz bewusst. Die eigentlichen Treiber der Inflation sind die Staaten.
- Indem sie falsche Prognosen zur Entwicklung der Inflation abgeben, wollen sie unter anderem die Gewerkschaften und Arbeitnehmer von Forderungen nach Lohnsteigerungen abhalten. Die Angst vor dem Ingangsetzen einer Lohn-Preis-Spirale ist groß.
- Die Zentralbanken sollen durch falsche Signale dazu gebracht werden, die erforderliche Anhebung der Zinsen weiter fortzuführen.
Schuldenuhr läuft immer schneller
Die Regierenden lassen keinerlei Absicht erkennen, ihre lockere Geldpolitik aufzugeben. Ganz im Gegenteil: Um die vom Grundgesetz vorgegebene Schuldengrenze zu umgehen, werden 'Sondervermögen' gebildet. Der Staat ist also stark an möglichst niedrigen Leitzinsen interessiert, denn steigende Zinsen würden die Schuldenberge noch viel schneller wachsen lassen. Die Leidtragenden sind die kommenden Generationen und die Sparer, deren Vermögen immer schneller entwertet werden.
Die Regierenden lassen keinerlei Absicht erkennen, ihre lockere Geldpolitik aufzugeben."
Durchsetzung der Ziele der Ampel-Koalition
Die Nutzung alternativer Energien und die Abkehr von konventionellen Energiequellen hat in der Politik der Ampel-Koalition hohe Priorität. Weil die Erzeugung von Strom aus Wind und Sonnenenergie nicht kontinuierlich möglich ist, müssen Reserven bereitgehalten werden. Gas, Erdöl und Kohle müssen für viel Geld importiert werden, weil die Förderung fossiler Brennstoffe in Deutschland heruntergefahren wird.
Damit die Energiewende gelingen kann, müssen nach Berechnungen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) bis 2030 allein im Bereich der Stromerzeugung Mittel in Höhe von 400 Milliarden Euro aufgebracht werden. Bezahlen muss es die Bevölkerung, die schon jetzt kaum noch weiß, wie sie mit den horrenden Strompreisen zurechtkommen soll.
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