Der Philanthrop Soros Die Macht der Internet-Giganten
Der Investor George Soros malt anlässlich seines legendären Dinners, zu dem er alljährlich in Davos einlädt, ein düsteres Bild von der Welt. Auch das deutsche Parteiensystem stand dabei auf seiner Agenda.
Mit 87 Jahren kann der in Ungarn gebürtige und in den USA ausgesprochen erfolgreiche Investor George Soros auf einen wahren Fundus an Erfahrungen zurückgreifen. Anlässlich seines traditionellen Diners, zu dem er auch in diesem Jahr im Umfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos eingeladen hatte, skizzierte er die Gefahren, die er aktuell sieht.
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Soros warnt vor Internetkonzernen, Klimawandel und politischen Entwicklungen
Die zunehmende Macht der Internetgiganten lässt seine Alarmglocken schrillen, sieht Soros doch die Gefahr, Facebook, Google & Co. könnten sich mit autoritären Regimen zusammentun und ein totalitäres Netzwerk schaffen. Er nimmt dabei Anleihe bei George Orwell oder Aldous Huxley, lobt aber auch die EU-Wettbewerbskommissarin Magrethe Verstager, wenn er von mehr Regeln für die immer mächtiger werdenden Konzerne spricht - und für ein Rauschen in den digitalen Medien sorgt.
Einen weiteren Gefahrenherd sieht er in Europa - und hier explizit im Rechtsruck der CSU, den er auf das Auftauchen der AfD zurückführt. Soros sieht einen schier unüberbrückbaren Bruch zwischen den einst so eng miteinander agierenden Schwesterparteien, was die Funktionsfähigkeit des deutschen Parteiensystems drastisch beeinträchtigen würde. Erst die Aufspaltung von CDU und CSU würde demnach die Situation bereinigen.
Soros sieht die Gefahr, Facebook, Google & Co. könnten sich mit autoritären Regimen zusammentun."
Aber auch die eigene Regierung kam nicht ungeschoren davon, insbesondere der US-Präsident Trump sei gefährlich für die offene Gesellschaft und damit die gesamte Zivilisation. Im selben Atemzug nimmt Soros Kim Jong Un ins Visier, der ebenso wie Trump augenscheinlich einen Atomkrieg billigend in Kauf nehmen würde, um die eigene Macht zu erhalten. Donald Trump sei jedoch ein zwischenzeitliches Phänomen, so Soros, denn das Ende seiner Ära käme spätestens im Jahr 2020, vielleicht sogar früher - so zumindest die Hoffnung des US-Investors.
Weitere kritische Äußerungen bezogen sich auf das Thema Kryptowährung, allen voran den Bitcoin, der insbesondere im Jahr 2017 eine unfassbare Rallye hingelegt hatte. Soros sprach dem Bitcoin ab, überhaupt eine Währung zu sein, vielmehr sei hier eine typische Blase zu sehen. Alles in allem war das Dinner mit Sicherheit sehr abwechslungsreich, zählt es doch generell zu den wichtigen Events rund um Davos.
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