Banken müssen Beratung neu denken Digitale Beratung
Wie Banken das Kundenerlebnis ins Smartphone verlagern.
Bankgeschäfte haben sich in den vergangenen Jahren radikal verändert. Wo früher ein persönlicher Termin in der Filiale notwendig war, reicht heute vielfach ein Blick aufs Smartphone. Überweisungen, Kreditabschlüsse oder Wertpapierkäufe lassen sich in Sekunden erledigen. Doch der nächste Schritt geht über reine Transaktionen hinaus: Banken versuchen, die Beratung, die einst das Herzstück des Filialgeschäfts war, ins Digitale zu verlagern. Die Frage lautet: Kann das Smartphone jene Nähe und Kompetenz bieten, die Kunden von einer guten Bankberatung erwarten?
Vom Schaltergespräch zur Videokonferenz
Banken müssen Beratung neu denken – als digitale, jederzeit verfügbare Dienstleistung, die dennoch persönliche Nähe schafft. Nur so gelingt es, Kundenerwartungen zu erfüllen und im Wettbewerb mit FinTechs und Neobrokern zu bestehen."
Die klassische Beratung in der Filiale war über Jahrzehnte das Standardmodell. Ein Kunde betritt die Bank, schildert sein Anliegen und erhält individuelle Unterstützung. Dieses Modell wird zunehmend von digitalen Kanälen ersetzt. Videochats, integrierte Messenger-Funktionen und interaktive Tools ermöglichen es Kunden, ohne Anreise und Wartezeit kompetente Beratung zu erhalten.
Die Pandemie wirkte hier als Beschleuniger. Viele Menschen haben sich daran gewöhnt, beruflich und privat Videokonferenzen zu nutzen. Banken konnten dieses Verhalten aufnehmen und Beratungsgespräche flexibel auf mobile Endgeräte bringen.
Intelligente Assistenten und KI
Der Trend zur digitalen Beratung wird verstärkt durch neue Technologien. Künstliche Intelligenz erlaubt es, Kundenanfragen rund um die Uhr zu beantworten. Chatbots oder Sprachassistenten übernehmen Standardfragen, während komplexere Anliegen an menschliche Berater weitergeleitet werden.
Einige Institute gehen noch weiter und bieten proaktive Beratung: Algorithmen analysieren Kontobewegungen oder Depotentwicklungen und schlagen Maßnahmen vor – sei es eine Umschichtung im Portfolio, ein besserer Kredit oder ein Hinweis auf Sparmöglichkeiten. Das Smartphone wird so zum persönlichen Finanzcoach.
Kundenerlebnis im Fokus
Die Digitalisierung der Beratung ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern vor allem der Kundenerwartung. Jüngere Generationen sind es gewohnt, dass Dienstleistungen jederzeit und überall verfügbar sind. Sie erwarten einfache Bedienung, schnelle Antworten und personalisierte Empfehlungen.
Für Banken bedeutet das: Digitale Beratung muss so intuitiv sein wie die Nutzung einer Shopping- oder Streaming-App. Nur wer dieses Erlebnis bieten kann, bleibt konkurrenzfähig.
Chancen für Institute
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Die Verlagerung ins Smartphone eröffnet Banken zahlreiche Vorteile:
- Kostenersparnis: Weniger Filialbetrieb, effizientere Ressourcennutzung.
- Skalierbarkeit: Ein Berater kann über digitale Kanäle mehr Kunden gleichzeitig betreuen.
- Marktreichweite: Digitale Angebote sind nicht auf regionale Präsenz beschränkt.
Gleichzeitig lässt sich die Beratung dokumentieren, standardisieren und mit zusätzlichen Produkten verknüpfen – ein Vorteil für Vertrieb und Compliance.
Grenzen und Herausforderungen
Trotz aller Vorteile stößt digitale Beratung an Grenzen. Manche Kunden wünschen persönliche Nähe, gerade bei existenziellen Themen wie Baufinanzierungen oder Altersvorsorge. Vertrauen entsteht oft leichter im persönlichen Gespräch als über eine App.
Hinzu kommt die Frage nach Datenschutz und Sicherheit. Finanzdaten gehören zu den sensibelsten Informationen überhaupt. Banken müssen sicherstellen, dass Beratung über digitale Kanäle höchsten Standards genügt – sonst droht Vertrauensverlust.
Der hybride Weg
Die Zukunft dürfte in einem hybriden Modell liegen: einfache Anliegen werden vollständig digital abgewickelt, komplexe Themen in persönlichen Gesprächen – sei es per Video oder in der Filiale. Kunden erhalten die Wahl, welchen Kanal sie bevorzugen. Damit können Banken sowohl digitale Affinität bedienen als auch den Wunsch nach persönlicher Nähe erfüllen.
Fazit
Die digitale Beratung verändert das Bankgeschäft grundlegend.
- Dabei ist das Smartphone zum zentralen Kanal für Finanzdienstleistungen geworden.
- Banken profitieren von einem Mehr an Effizienz, Skalierbarkeit und neuen Möglichkeiten der Kundenansprache.
- Dennoch - das persönliche Gespräch verschwindet nicht vollständig. Vertrauen, Empathie und individuelle Betreuung bleiben auch in einer digitalen Welt von zentraler Bedeutung.
Die Lehre lautet: Banken müssen Beratung neu denken – als digitale, jederzeit verfügbare Dienstleistung, die dennoch persönliche Nähe schafft. Nur so gelingt es, Kundenerwartungen zu erfüllen und im Wettbewerb mit FinTechs und Neobrokern zu bestehen.

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