Franklin Templeton liefert Multi-Asset-Strategien für Neobroker Digitale Zugänge zur Vermögensallokation
Die Grenzen zwischen traditionellem Asset Management und digitalem Brokerage verschwimmen zunehmend. Jüngster Ausdruck dieser Entwicklung ist die Zusammenarbeit des US-Vermögensverwalters Franklin Templeton mit der globalen Handelsplattform Etoro.
Ziel der Kooperation ist es, Anlegern Zugang zu kuratierten Multi-Asset-Strategien zu verschaffen – niederschwellig, kosteneffizient und angepasst an verschiedene Lebensphasen. Zum Einsatz kommen ausschließlich börsengehandelte Fonds, auch von Drittanbietern. Damit verschiebt sich der Markt erneut ein Stück in Richtung flexibler, digitaler Anlageformate.
Neobroker als neue Plattform für strategische Geldanlage
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Neobroker wie Etoro, Trade Republic oder Scalable Capital wurden lange Zeit vor allem mit kurzfristigem Trading, Kryptowährungen oder dem boomenden ETF-Sparplan in Verbindung gebracht.
Doch die Zielgruppen dieser Plattformen sind in den letzten Jahren gereift.
Viele Nutzer interessieren sich heute für strukturierte, langfristige Lösungen – mit mehr Substanz als dem klassischen Einzeltitel-Ansatz, aber ohne den Schritt in eine klassische Bankberatung.
Die Partnerschaft zwischen Franklin Templeton und Etoro greift genau diesen Trend auf.
Statt lediglich passive Produkte anzubieten, erhalten Anleger Zugang zu vorgefertigten Strategien, die einer aktiven Allokationslogik folgen – ohne jedoch das Vehikel der ETF-Struktur zu verlassen.
Die Brücke zwischen Einfachheit und strategischer Tiefe wird durch algorithmisch betreute Multi-Asset-Portfolios geschlagen.
Lebenszyklus als Strukturprinzip
Im Zentrum der angebotenen Strategien steht die Idee des sogenannten Lebenszyklus-Investierens. Anleger sollen sich nicht selbst Gedanken über ihre Allokation machen müssen, sondern erhalten je nach Alter, Risikoneigung oder Zeithorizont ein passendes Portfolio. Dieses entwickelt sich über die Zeit mit – etwa indem der Aktienanteil bei zunehmendem Alter sinkt oder Sicherheitsbausteine wie Anleihen und Geldmarktinstrumente hinzukommen.
Diese Herangehensweise ist nicht neu, wird aber hier auf ein neues technisches Niveau gehoben: Die Strategien basieren auf vorab definierten Modellen, sind regelbasiert justierbar und skalieren automatisch. Der Nutzer erhält ein intuitives Produkt, das komplexe Allokationsentscheidungen auf Systemebene trifft – ohne Beratungsaufwand und mit voller Transparenz.
ETFs als Bausteine – auch von Drittanbietern
Bemerkenswert an dem Modell ist, dass Franklin Templeton nicht ausschließlich auf hauseigene ETFs setzt. Stattdessen sollen Fonds von verschiedenen Anbietern integriert werden, je nach Kostenstruktur, Liquidität, Trackingqualität und inhaltlicher Passgenauigkeit. Diese Offenheit ist für viele Anleger ein wichtiges Signal: Es geht nicht um Produktplatzierung, sondern um funktionale Allokation.
Die eingesetzten ETFs bilden verschiedene Asset-Klassen ab – von Aktienindizes über Staats- und Unternehmensanleihen bis hin zu Rohstoff-Exposures oder inflationsgeschützten Papieren. Je nach Strategie können auch Themen-ETFs oder ESG-Varianten zum Einsatz kommen. Die zugrunde liegende Selektion wird regelmäßig überprüft und angepasst.
Demokratisierung des Zugangs zu Strategien
Die Zusammenarbeit zwischen Franklin Templeton und Etoro steht exemplarisch für eine neue Entwicklungsstufe im Retail-Investment. Neobroker entwickeln sich vom Marktplatz zum Anbieter echter Allokationslösungen. Fondsanbieter wiederum erkennen die Chance, über digitale Plattformen Zielgruppen zu erschließen, die sie auf klassischem Wege nie erreicht hätten."
Der eigentliche Fortschritt liegt in der Integration solcher Strategien in eine Plattform wie Etoro. Was früher institutionellen Kunden oder Mandatslösungen vorbehalten war, wird nun breiten Nutzergruppen über eine App zugänglich gemacht. Auch kleinere Anlagebeträge können sinnvoll investiert werden – ohne auf Diversifikation oder Strategie verzichten zu müssen.
Für den Markt ist das ein bemerkenswerter Schritt. Denn er zeigt: Multi-Asset-Lösungen, wie man sie klassisch aus Vermögensverwaltungen kennt, müssen nicht zwangsläufig teuer oder exklusiv sein. Sie lassen sich auch in digitalen Ökosystemen abbilden – vorausgesetzt, Technologie, Produktauswahl und Nutzerführung greifen sauber ineinander.
Fazit: Plattformen wachsen über sich hinaus
Die Zusammenarbeit zwischen Franklin Templeton und Etoro steht exemplarisch für eine neue Entwicklungsstufe im Retail-Investment. Neobroker entwickeln sich vom Marktplatz zum Anbieter echter Allokationslösungen. Fondsanbieter wiederum erkennen die Chance, über digitale Plattformen Zielgruppen zu erschließen, die sie auf klassischem Wege nie erreicht hätten.
Wenn Anleger künftig per Smartphone nicht nur handeln, sondern auch strategisch investieren können, wird das Kräfteverhältnis am Finanzmarkt weiter verschoben. Wer dabei qualitativ überzeugt – mit klaren Konzepten, offenen Strukturen und echtem Mehrwert – hat die Chance, zum Taktgeber der nächsten Investorengeneration zu werden.

Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt