Gundlach warnt Dollar verliert an Strahlkraft
Jeffrey Gundlach, Gründer und CEO von DoubleLine Capital, gehört zu den prominentesten Stimmen der US-Finanzwelt. Wenn er spricht, hört die Branche genau hin – nicht nur wegen seines analytischen Scharfsinns, sondern auch wegen seiner häufig konträren Positionen.
In einer aktuellen Einschätzung warnt Gundlach eindringlich vor einer schleichenden Erosion des US-Dollar-Status. Angesichts der wachsenden Schuldenlast der Vereinigten Staaten und der langfristigen Zinsentwicklung sei es für Anleger an der Zeit, ihre strategische Ausrichtung zu überdenken – weg vom Dollar, hin zu alternativen Wertspeichern wie Gold sowie neuen Wachstumsregionen wie Indien.
Das Fundament bröckelt: Die US-Schulden wachsen schneller als die Wirtschaft
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Ein zentrales Argument Gundlachs ist die Dynamik der US-Staatsverschuldung.
Die Vereinigten Staaten haben in den vergangenen Jahren nicht nur ihre Verschuldung massiv ausgeweitet, sondern tun dies zunehmend auch strukturell, also unabhängig von kurzfristigen Krisen oder Konjunkturpaketen.
Das US-Haushaltsdefizit bewegt sich auf einem historisch hohen Niveau, während gleichzeitig die Zinslast des Staates durch das gestiegene Zinsniveau deutlich zugenommen hat.
Gundlach warnt: In einem Umfeld, in dem immer größere Anteile des Staatshaushalts in die Bedienung alter Schulden fließen, werde das Vertrauen in die Stabilität des Dollars zunehmend untergraben.
Langfristig drohe eine Abwertung – nicht abrupt, sondern als schleichender Prozess.
Der Zins als zweischneidiges Schwert
Hinzu kommt die Entwicklung am Zinsmarkt. Die US-Notenbank hat in den letzten Jahren die Zinsen deutlich erhöht, um die Inflation einzudämmen. Diese geldpolitische Straffung wirkt jedoch wie ein Bumerang auf den Staatshaushalt: Die höheren Zinsen führen zu steigenden Kosten bei der Refinanzierung von Schulden. Gundlach betont, dass sich die USA damit in einem fiskalischen Dilemma befinden – ein weiteres Anheben der Zinsen werde zunehmend untragbar, ein Senken gefährde wiederum die Glaubwürdigkeit der Währungspolitik.
Der Star-Investor sieht darin ein strukturelles Risiko für den US-Dollar, das sich nicht allein durch geldpolitische Maßnahmen lösen lässt. Vielmehr fordert er ein grundsätzliches Umdenken in der Kapitalallokation.
Gold als langfristiger Wertspeicher
Jeffrey Gundlachs Analyse ist keine Panikmache, sondern ein nüchterner Blick auf makroökonomische Realitäten. Die strukturelle Schwächung des Dollars, kombiniert mit einer potenziell überforderten Fiskalpolitik und einem verschärften geopolitischen Umfeld, erfordert neue Antworten in der Vermögenssteuerung."
Vor diesem Hintergrund empfiehlt Gundlach, sich stärker auf Gold zu konzentrieren. Das Edelmetall habe in der Geschichte immer wieder als sicherer Hafen in Zeiten von Unsicherheit, Inflation und Währungsabwertung gedient. Anders als Staatsanleihen oder Bargeld sei Gold nicht durch die Kreditwürdigkeit eines Emittenten abhängig, sondern besitze einen inneren, realen Wert, der sich über Jahrhunderte bewährt habe.
Gerade in einer Welt, in der Fiat-Währungen unter politischen und fiskalischen Druck geraten, könne Gold wieder an Bedeutung gewinnen – nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt, sondern als strategische Reserve in einem diversifizierten Portfolio.
Fremdwährungen und neue Märkte: Der Blick nach Indien
Neben Gold plädiert Gundlach auch für eine breitere geografische Streuung der Geldanlagen. Der über Jahrzehnte dominante US-Dollar müsse nicht sofort ersetzt werden, aber es sei klug, sich zusätzlich in stabilen Fremdwährungen zu engagieren – etwa im Schweizer Franken oder in asiatischen Devisen mit wachsender wirtschaftlicher Bedeutung.
Besonderes Augenmerk legt Gundlach auf Indien. Das Land verfüge über ein enormes demografisches Potenzial, eine wachsende Mittelschicht und ambitionierte wirtschaftspolitische Reformen. Für langfristig orientierte Anleger sei Indien eine der wenigen Regionen, die in der Lage sein könnten, echte Wachstumsdynamik mit politischer Stabilität zu verbinden.
Fazit: Gundlachs Warnung ist kein Alarmismus, sondern ein Weckruf
Jeffrey Gundlachs Analyse ist keine Panikmache, sondern ein nüchterner Blick auf makroökonomische Realitäten. Die strukturelle Schwächung des Dollars, kombiniert mit einer potenziell überforderten Fiskalpolitik und einem verschärften geopolitischen Umfeld, erfordert neue Antworten in der Vermögenssteuerung.
Wer heute noch einseitig auf US-Dollar-basierte Anlagen setzt, könnte morgen von realen Kaufkraftverlusten überrascht werden. Gundlachs Rat: frühzeitig diversifizieren, Gold als Stabilitätsanker nutzen und gezielt in neue Wachstumsregionen investieren – bevor die Märkte diese Trends einpreisen.

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