Die Versprechen der Vergangenheit werden in der Gegenwart zum Problem

Ärgerliche Konsequenzen für Altkunden möglich Ergo trennt sich von alten Lebensversicherungen

Die Münchener Rückversicherer-Tochter Ergo verabschiedet sich aus dem Segment Lebensversicherung und lässt mehr als sechs Millionen alte Policen abwickeln. Sollten Sie Kunde des Anbieters sein, müssen Sie mit geringerer Rendite rechnen.

Der Anbieter Ergo leidet wie viele Lebensversicherer unter schrumpfenden Marktanteilen und hohen Kosten. Eine neue Konzernleitung hat sich daher zu einem dramatischen Schritt entschlossen. Demnach wird das klassische Geschäft mit der Lebensversicherung beendet und über sechs Millionen Altverträge werden abgewickelt. Mit dem Ende des traditionellen Versicherungsgeschäfts trennt sich die Ergo auch von tausenden Mitarbeitern. Das Unternehmen soll nach gründlicher Sanierung seine alte Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangen. Die Abwicklung bedeutet für Kunden, dass sie sich auf weniger als erwartete Renditen einstellen müssen.

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Die Versprechen der Vergangenheit werden in der Gegenwart zum Problem

Vor Jahrzehnten lagen die Erträge im Segment sicherer Anlagen wesentlich höher als heute. Auch die Ergo konnte Kunden bei der Lebensversicherung Zinsen in Höhe von etwa vier Prozent garantieren. Selbst wenn der Branche die geplante Einführung des Euros bekannt war, konnte kein Anbieter vorhersehen, dass die dahinter stehende Zentralbank einmal eine verhängnisvolle Nullzinspolitik betreiben würde. Und genau diese Politik nimmt immer mehr Lebensversicherern die zum Überleben notwendige Luft. Zunehmend viele Policeninhaber müssen damit rechnen, dass ihre Verträge auf einer Abwicklungsplattform landen.

Was die Entwicklung für Sie als Kunden bedeutet

Für Sie als Vertragsinhaber ändert sich zunächst nichts - Ihre Lebensversicherung ist selbstverständlich weiterhin gültig und bleibt erhalten. Die Ergo wickelt Ihren Vertrag gemeinsam mit dem kompletten Bestand auf einer Plattform kostengünstig ab - damit bleibt für Sie ein höherer Betrag als bei der Einzelabwicklung übrig. Dass Sie sich trotzdem auf weniger Rendite einstellen müssen, hat folgenden Grund: Der Versicherer Ergo stellt das komplette Lebensversicherungsgeschäft ein. Dementsprechend muss er auch keine Neukunden mehr mit hoher Verzinsung bestehender Verträge werben und wird sich seitens der Überschussbeteiligung knausrig zeigen. Die Ansicht vertreten zumindest die Verbraucherschutzverbände. 

Ihre Lebensversicherung ist selbstverständlich weiterhin gültig und bleibt erhalten."

Die Branche verabschiedet sich zunehmend von der Lebensversicherung

Mehr als zehn Versicherer haben bisher ihr Lebensversicherungsgeschäft beendet und alte Verträge über insgesamt drei Plattformen abgewickelt. Die Ergo setzt allerdings mit der hauseigenen Plattform neue Maßstäbe, denn hier werden 6.5 Millionen Policen, und eventuell weitere von der Konkurrenz zur Abwicklung kommen.  

In der Regel übernehmen die Anbieter den Prozess in Eigenregie. Nur bei der Gesellschaft Mannheimer Lebensversicherung landete der Bestand bei einer Selbsthilfeeinrichtung der Versicherungsbranche mit der Bezeichnung Protektor. Bei Protektor werden bestehende Policen vor einer Anbieterinsolvenz geschützt. Damit soll Schaden von der Branche abgewendet werden. Allerdings leidet Protektor selbst unter hohen Kosten und will daher verbliebene Verträge an eine Abwicklungsgesellschaft veräußern.

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