Wer seine Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren will, muss sich auf die Wünsche seiner Kunden einstellen

Jüngere Kunden denken anders Ethische Aspekte beim Kaufverhalten

Insbesondere die Gruppe der jüngeren Kunden entscheidet beim Einkauf immer häufiger nach ethischen Aspekten. Hersteller und Händler reagieren schneller als die Politik auf das geänderte Verhalten der Verbraucher.

Manche Fachleute sprechen bereits von einer Generation 'P'. Sie bezeichnen damit junge Menschen der Jahrgänge ab 1980, die Waren und Dienstleistungen bewusst unter ethischen Aspekten auswählen. Das 'P' steht dabei für 'Purpose', also zielgerichtetes Handeln. Diese jungen Frauen und Männer wollen wissen, ob ein Unternehmen nur nach Gewinn strebt oder auch eine klare Haltung zu drängenden Fragen unserer Zeit hat. Sie entscheiden sich bevorzugt für Anbieter, die nicht nur gute Produkte liefern, sondern mit ihrer unternehmerischen Tätigkeit gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und die Erhaltung der Umwelt leisten.

Beispiele für Kritikpunkte der Generation 'P':

  • Massentierhaltung und Töten von Küken
  • Vernichten von Retouren im Online-Handel
  • Lange Transportwege
  • Überflüssige Verpackung
  • Verwendung von Tropenholz
  • Produkte, die mit Kinderarbeit oder menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wurden  

Ethische Fragen spielen bei der Kaufentscheidung eine immer wichtigere Rolle

Das Allensbach-Institut hat Verbraucher befragt und herausgefunden, dass - unabhängig vom Alter der Befragten - etwa jeder Dritte beim Einkaufen Produkte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit auswählt. Ein weiteres Drittel achtet beim Einkauf auf Fragen der Nachhaltigkeit. Laut Studie der Unternehmensberatung McKinsey wollen mehr als 60 Prozent der Verbraucher ihren Modekonsum wegen der negativen Auswirkungen auf das Klima künftig einschränken. Dabei sehen die Verbraucher die Produzenten in der Verantwortung. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung wünschen sich Marken, die zu gesellschaftlich relevanten Themen eine klare Haltung beziehen. In der Gruppe der 18 - 39 Jährigen fordern das fast 75 Prozent.

Etwa zwei Drittel der Bevölkerung wünschen sich Marken, die zu gesellschaftlich relevanten Themen eine klare Haltung beziehen."

Händler und Hersteller reagieren schneller als die Politik

Die Unternehmen reagieren äußerst sensibel auf diese Veränderungen. Besonders schnell und entschieden reagieren die Handelsketten. Kaufland lehnt das Kükentöten ab, Aldi unterstützt SOS-Kinderdörfer, Penny spendet mehr für die Tafeln - die Liste der Beispiele ließe sich fortsetzen.

Offensichtlich wollen Unternehmen nicht länger darauf warten, dass die Politik die Regeln und Vorgaben verändern. Sie werden selbst aktiv und übernehmen Verantwortung. Das ist nicht nur aus ethischer, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine kluge Entscheidung. Wer seine Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren will, muss sich auf die Wünsche seiner Kunden einstellen.

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