Gold und Silber sind zwei Edelmetalle, die eigentlich der gleichen Anlageklasse angehören

Krisenindikator? Extreme Gold-Silber-Relation

Gold und Silber sind zwei Edelmetalle, die der gleichen Anlageklasse angehören. Dennoch verläuft die Preisentwicklung keineswegs gleich. Die Gold-Silber-Ratio, die das Verhältnis von Gold- und Silberpreis zeigt, weist im Zeitablauf erhebliche Schwankungen auf.

Derzeit weist die Gold-Silber-Ratio mit einem Verhältnis von mehr als 80 : 1 einen historisch hohen Wert auf. Nur Anfang der 1990er Jahre gab es noch höhere Relationen. Seit 1973 betrachtet liegt die Ratio im Schnitt bei 58 : 1. Das heißt: Gold wäre demnach aktuell "überbewertet", und Silber stark "unterbewertet". Ein Grund Edelmetalle umzuschichten? Und was sagt das überhaupt?

Warum Gold und Silber nicht "gleich laufen" 

Tatsächlich gelten für die Preise von Gold und Silber unterschiedliche Bedingungen. Gold ist vor allem in Krisenzeiten und bei wachsender Unsicherheit besonders gefragt, steht es doch als Garant für Wertbeständigkeit und Vermögenserhalt. Der Ruf des gelben Edelmetalls als "sicherer Hafen" nimmt aktuelle immer mehr zu. Darüber hinaus sind die Förderpolitik der Produzenten die "Goldpolitik" von Zentralbanken und Spekulationen wichtige Einflussfaktoren beim Goldpreis. Eine gewisse Rolle spielt auch die Nachfrage nach Gold als "Rohstoff" für Schmuck, beispielsweise in Indien.

Diese Einflüsse gelten im Prinzip auch für Silber. Hier kommt allerdings hinzu, dass Silber als Industriemetall gefragt ist - in guten Wirtschaftszeiten mehr als in schlechten. Dennoch hat sich der Silberpreis in der Vergangenheit keineswegs immer parallel zur Konjunktur entwickelt. Es kam und kommt immer darauf an, welche Einflüsse gerade prägend sind. Das lässt sich aktuell wieder feststellen. Denn weltweit läuft die Konjunktur gut, was eigentlich für eine rege Silbernachfrage sprechen würde. Der Silberpreis ist aber seit seinem Peak im April 2011 stark gesunken und notiert schon seit  Jahren eher schwach. 

Die Gold-Silber-Ration hat tatsächlich nur eine sehr begrenzte Aussagekraft."

Warnung vor "Über-Interpretation" 

Eine hohe Gold-Silber-Ratio - wie derzeit - könnte als Zeichen einer bevorstehenden Krise gewertet werden. Danach wird Gold wegen Krisenängsten gesucht und Silber wegen einer befürchteten Konjunkturabschwächung gemieden. Das ist aber statistisch nicht wirklich belegt. 

Bei Gold und Silber ist sicher, dass es in Krisenzeiten immer ein "Asset" zum Vermögenserhalt war. Die Gold-Silber-Ration hat tatsächlich nur eine sehr begrenzte Aussagekraft. Wichtig ist, physisches Gold und Silber in der eigenen Vermögensplanung zu integrieren.

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