Wissenswertes zu aktuellen Finanzthemen

Finanzlexikon Festgeld: Ein sicherer Hafen für Kapital

Das Festgeld (auch Termingeld genannt) ist eine der klassischen und sicheren Formen der Geldanlage.

Es handelt sich dabei um eine fest vereinbarte Geldanlage bei einer Bank oder einem Kreditinstitut, bei der das Kapital über einen bestimmten Zeitraum zu einem festen Zinssatz angelegt wird. Im Gegensatz zu anderen flexiblen Sparformen, bei denen Sparer jederzeit über ihr Geld verfügen können, ist das Festgeld durch eine fixe Laufzeit und einen garantierten Zinssatz charakterisiert.

Funktionsweise von Festgeld

Beim Festgeld legen Sparer ihr Kapital für eine zuvor festgelegte Laufzeit zu einem garantierten Zinssatz an. Dieser Zinssatz bleibt über die gesamte Dauer der Anlage konstant, unabhängig von der Entwicklung der Finanzmärkte oder dem allgemeinen Zinsumfeld. Das bedeutet, dass der Sparer von Anfang an weiß, wie viel Ertrag er am Ende der Laufzeit erzielen wird.

Die wichtigsten Merkmale des Festgeldes sind:

  1. Feste Laufzeit: Die Laufzeit eines Festgeldes wird im Vorhinein vereinbart und kann in der Regel zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren variieren. Typische Laufzeiten sind z. B. sechs Monate, ein Jahr, zwei Jahre oder sogar bis zu zehn Jahre. Je länger die Laufzeit, desto höher ist in der Regel der Zinssatz, den die Bank anbietet.
  2. Fester Zinssatz: Im Gegensatz zu variablen Zinssätzen bei anderen Sparprodukten, bleibt der Zinssatz beim Festgeld während der gesamten Laufzeit unverändert. Das schützt den Anleger vor Zinsschwankungen, bedeutet aber auch, dass er nicht von einem steigenden Zinsumfeld profitieren kann. Einmal vereinbart, gilt der Zinssatz bis zum Ende der Laufzeit.
  3. Kapitalbindung: Während der festgelegten Laufzeit ist das angelegte Kapital im Normalfall nicht verfügbar. Das bedeutet, dass der Anleger während dieser Zeit nicht auf das Geld zugreifen kann. In Ausnahmesituationen kann eine vorzeitige Verfügung möglich sein, dies ist aber oft mit Zinseinbußen oder Gebühren verbunden. Deshalb sollten Sparer sicherstellen, dass sie auf das Geld während der Laufzeit nicht angewiesen sind.
  4. Garantierter Ertrag: Der große Vorteil von Festgeld ist die Planungssicherheit. Da der Zinssatz von Anfang an festgelegt ist, weiß der Anleger genau, wie viel Ertrag er nach Ende der Laufzeit erzielen wird. Es gibt keine Unsicherheit über mögliche Zinsschwankungen oder Marktrisiken.

Zinsen beim Festgeld

Der Zinssatz bei Festgeldkonten hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Laufzeit: In der Regel bieten Banken für längere Laufzeiten höhere Zinssätze an, da sie das Kapital für eine längere Zeit nutzen können. Beispielsweise kann der Zinssatz für ein Festgeld mit einer Laufzeit von sechs Monaten niedriger sein als der Zinssatz für eine fünfjährige Anlage.
  • Marktsituation: Die Höhe der Festgeldzinsen orientiert sich an den aktuellen Leitzinsen der Zentralbanken und der allgemeinen Zinslage am Markt. In Zeiten niedriger Leitzinsen sind auch die Zinssätze für Festgeld tendenziell niedrig. Umgekehrt bieten Banken in Zeiten höherer Zinsen auch attraktivere Festgeldkonditionen an.
  • Kapitalbetrag: Manche Banken bieten für höhere Einlagen ebenfalls höhere Zinssätze an. Wer eine größere Summe anlegen möchte, kann unter Umständen bessere Konditionen erhalten.

Arten von Festgeld

Es gibt verschiedene Varianten von Festgeld, die sich in ihrer Handhabung und Ausgestaltung unterscheiden:

  1. Klassisches Festgeld: Dies ist die gängigste Form des Festgeldes, bei der der Anleger einen festen Betrag für eine bestimmte Laufzeit zu einem festgelegten Zinssatz anlegt. Das Kapital ist während der Laufzeit gebunden, und der Sparer erhält am Ende der Laufzeit sowohl das angelegte Kapital als auch die erwirtschafteten Zinsen ausgezahlt.
  2. Festgeld mit Zinszahlung während der Laufzeit: Einige Banken bieten Festgeldkonten an, bei denen die Zinsen nicht erst am Ende der Laufzeit ausgezahlt werden, sondern regelmäßig während der Laufzeit – z. B. monatlich, vierteljährlich oder jährlich. Diese Variante eignet sich für Anleger, die regelmäßige Zinserträge erhalten möchten, während ihr Kapital weiterhin angelegt bleibt.
  3. Festgeld mit flexibler Laufzeit: Einige Banken bieten Festgeldprodukte an, bei denen die Laufzeit flexibel gewählt werden kann. Hier kann der Sparer z. B. zwischen einer Mindestlaufzeit und einer Maximaldauer wählen und sein Kapital innerhalb dieses Zeitrahmens flexibel abheben.
  4. Festgeld für Minderjährige: Manche Banken bieten spezielle Festgeldkonten für Kinder oder Jugendliche an. Diese Konten können von den Eltern eröffnet werden, und das Geld bleibt bis zu einem bestimmten Alter des Kindes fest angelegt. Diese Form des Festgeldes eignet sich besonders für langfristige Sparziele, wie etwa den Führerschein oder das Studium.

Vor- und Nachteile des Festgeldes

Wie jede Anlageform hat auch das Festgeld sowohl Vorteile als auch Nachteile, die Sparer berücksichtigen sollten:

Vorteile:
  1. Hohe Sicherheit: Festgeld gehört zu den sichersten Anlageformen, da das angelegte Kapital bei Banken durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt ist. In Deutschland sind Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person und Bank durch die Einlagensicherung abgesichert. Das bedeutet, dass das Kapital selbst bei einer Bankeninsolvenz bis zu dieser Summe geschützt ist.
  2. Planbarkeit und garantierte Rendite: Da der Zinssatz von Anfang an festgelegt ist, kann der Sparer den Ertrag genau kalkulieren. Es gibt keine Unsicherheiten durch schwankende Zinsen oder Marktvolatilitäten.
  3. Keine Marktrisiken: Festgeld ist völlig unabhängig von den Entwicklungen an den Finanzmärkten. Im Gegensatz zu Aktien oder Fonds, die Schwankungen unterliegen, bleibt der Wert des Festgeldes konstant. Das macht es besonders attraktiv für sicherheitsbewusste Anleger.
  4. Höhere Zinsen als bei Sparkonten: In der Regel bieten Festgeldkonten höhere Zinsen als herkömmliche Sparkonten oder Tagesgeldkonten, da das Kapital über eine längere Zeit gebunden ist.
Nachteile:
  1. Kapitalbindung: Während der Laufzeit ist das angelegte Kapital nicht verfügbar. Wer kurzfristig auf sein Geld zugreifen möchte, sollte deshalb keine zu langen Laufzeiten wählen. Eine vorzeitige Kündigung des Festgeldes ist oft mit Zinseinbußen oder Strafgebühren verbunden.
  2. Inflationsrisiko: Ein Nachteil von Festgeld ist das Risiko, dass die Inflationsrate während der Laufzeit steigt und den realen Wert der Anlage mindert. Wenn der Zinssatz des Festgeldes unter der Inflationsrate liegt, verliert das angelegte Geld real an Kaufkraft, obwohl es nominell sicher bleibt.
  3. Niedrige Zinsen in Niedrigzinsphasen: In Zeiten niedriger Zinsen kann es schwierig sein, attraktive Festgeldkonditionen zu finden. Insbesondere bei kurzen Laufzeiten sind die Zinsen oft kaum höher als bei einem Tagesgeldkonto, was die Attraktivität des Festgeldes mindern kann.

Wann ist Festgeld sinnvoll?

Festgeld eignet sich besonders für Anleger, die ihr Kapital sicher und ohne Marktrisiken anlegen möchten und bereit sind, auf Flexibilität zu verzichten. Es ist ideal für diejenigen, die genau wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen – etwa für die Finanzierung einer größeren Anschaffung in der Zukunft oder als sichere Rücklage für spätere Ausgaben.

Das Festgeld eignet sich besonders für konservative Anleger, die ihr Kapital ohne Risiko anlegen möchten und bereit sind, es über einen bestimmten Zeitraum fest zu binden."

Für sicherheitsorientierte Anleger, die keine Schwankungen der Finanzmärkte riskieren wollen und eine planbare Rendite schätzen, ist Festgeld eine gute Option. Allerdings sollte man die Laufzeit mit Bedacht wählen, um sicherzustellen, dass das Geld nicht benötigt wird, bevor die Laufzeit endet.

Festgeld ist zudem eine gute Wahl in Phasen steigender Zinsen. Wer zu einem Zeitpunkt mit höheren Zinsen Festgeld abschließt, kann von diesen Konditionen während der gesamten Laufzeit profitieren, selbst wenn die Zinsen später wieder sinken.

Fazit

Das Festgeld ist eine sichere und verlässliche Anlageform, die sich durch ihre Planbarkeit und den garantierten Zinssatz auszeichnet. Es eignet sich besonders für konservative Anleger, die ihr Kapital ohne Risiko anlegen möchten und bereit sind, es über einen bestimmten Zeitraum fest zu binden. In Zeiten niedriger Zinsen kann Festgeld jedoch an Attraktivität verlieren, da die Erträge oft geringer ausfallen. Wer auf der Suche nach einer stabilen, sicheren Anlage mit garantierter Rendite ist und auf Flexibilität verzichten kann, findet im Festgeld eine gute Möglichkeit, sein Kapital zu schützen und moderate Erträge zu erzielen.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.