Auch bei Start-Ups Finanzwissen ist sehr wichtig
Solides Finanzwissen ist unerlässlich, wenn man erfolgreich mit einem Start-up durchstarten will. Leider wird dieser Punkt häufig vernachlässigt. Gründer tun sich entsprechend schwer, Investoren zu finden oder gehen bei ihrem Vorhaben unnötige finanzielle Risiken ein.
Da viele innovative Gründungen direkt aus der Uni heraus oder kurz nach dem Hochschulabschluss erfolgen, sollten finanzielle Kenntnisse bereits während des Studiums vermittelt werden - und zwar auch bei Studiengängen außerhalb der Wirtschaftswissenschaften. Das ist die Kernforderung einer aktuellen Studie der Jacobs University Bremen. Sie hat das Finanzwissen von gründungsinteressierten Studierenden näher untersucht und dabei erhebliche Defizite festgestellt.
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Warum Finanzwissen bei Gründungen unerlässlich ist
Finanzierung und Rechnungslegung müssen bei jedem Unternehmen stimmen - unabhängig von der Dauer der Unternehmensexistenz und dem Geschäftsmodell. Buchführung ist nach Handelsrecht obligatorisch. Sie kann zwar outgesourct werden. Trotzdem sollten Jahresabschluss, Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung für Gründer kein "Buch mit sieben Siegeln" darstellen. Buchhaltung und Rechnungslegung liefern wichtige Informationen zum Unternehmensstatus und zur weiteren Unternehmensentwicklung. Man sollte sie lesen können. Die Finanzierung muss zudem auf einem soliden Fundament stehen. Finanzierungsfehler sind mit die häufigste Ursache für das Scheitern von Start-ups. Nur wer sich mit Finanzen einigermaßen auskennt, kann solche Fehler vermeiden.
Viele Gründungswillige verfügen über exzellente Kenntnisse in ihrem Spezialgebiet, das die Geschäftsidee inspiriert und aus dem das Geschäftsmodell entwickelt wird. Oft ist es technologisch, wissenschaftlich oder IKT-mäßig geprägt. Dementsprechend wirken viele Business Pläne wie technisch-wissenschaftliche Beschreibungen und sind für nicht entsprechend gebildete Investoren schwer verständlich. Dafür wird die Zahlenseite - das was Investoren besonders interessiert - häufig vernachlässigt. Wenn Finanzzahlen dargestellt sind, dann lässt sich deren Stichhaltigkeit für Externe vielfach kaum nachvollziehen. Dabei ist es im wörtlichen Sinn "existentiell" wichtig, dass der Business Plan die Sprache potentieller Investoren spricht und das Zahlengerüst ebenso nachprüfbar wie schlüssig ist.
Finanzierungsfehler sind mit die häufigste Ursache für das Scheitern von Start-ups."
Studentische Gründer gezielt fördern
Die erwähnte Studie belegt, dass Investoren ein Gründungsvorhaben positiver bewerten, wenn mindestens ein Mitglied im Gründungsteam über solides Finanzwissen verfügt.
Bei der Jacobs University geht man das Thema bereits an und bietet eine gezielte Förderung studentischer Gründer. Sie beinhaltet auch die Vermittlung von betriebwirtschaftlichen Grundlagenkenntnissen und von Finanzwissen. Ein Modell, das Vorbild sein und Gründungen aus Unis heraus noch erfolgreicher machen kann.
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