Positive Effekte sprechen für neue Regelungen

Näher betrachtet Ist die Viertagewoche zeitgemäß?

Vier Tage arbeiten, drei Tage das Wochenende genießen und das alles ohne Einbuße beim Lohn - das klingt für manchen verlockend. Welche Vor- und Nachteile hätte dieses Arbeitszeitmodell?

In Großbritannien beschäftigt sich ein groß angelegtes Experiment seit längerem mit dieser interessanten Fragestellung. 100 Firmen, die 2.600 Mitarbeiter beschäftigen, sind von den Vorzügen des Modells überzeugt und sprechen sich dafür aus, die Ruhephasen auszudehnen, ohne das Gehalt zu kürzen.

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Ähnliche Versuche gibt es auch in anderen Ländern:

  • In Belgien ist es seit Anfang diesen Jahres Angestellten erlaubt, ihre wöchentliche Arbeitszeit auf weniger Arbeitstage zu verteilen.
  • Bei japanischen Mitarbeitern von Microsoft wirkte sich eine Reduzierung der Arbeitsstunden positiv aus. Während der Erprobungsphase dieses Arbeitszeitmodells soll die Produktivität der Versuchsteilnehmer um 40 Prozent gestiegen sein.
  • In Island wurde die Arbeitszeit etwas reduziert. Das führte insbesondere im öffentlichen Dienst dazu, dass ein großer Teil der Angestellten in Teilzeit arbeitet.

Positive Effekte sprechen für neue Regelungen

Die Ergebnisse der probeweisen Einführung veränderter Arbeitszeiten sind beeindruckend. Eine aktualisierte Bilanz der britischen 4-Day-Week-Kampagne verrät, dass in allen beteiligten Unternehmen ein Ansteigen der Profitabilität beobachtet wurde. Diese Steigerung wurde möglich, weil Kosten für neue Angestellte, Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen eingespart wurden. Ein weiterer positiver Effekt: Die Fehlerquote sinkt und es gibt weniger Unfälle. Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein, doch die Studien zeigen, dass die vier-Tage-Woche insgesamt gut für Menschen und sogar für die Umwelt ist. Können sich die Beschäftigen an den verlängerten Wochenenden besser erholen, leiden sie weniger unter Stress und Burn-out. Außerdem ließe sich die Menge des emittierten CO2 und der Energieverbrauch beträchtlich senken.

Eine aktualisierte Bilanz der britischen 4-Day-Week-Kampagne verrät, dass in allen beteiligten Unternehmen ein Ansteigen der Profitabilität beobachtet wurde."

Gibt es auch Nachteile?

Selbstverständlich gibt es nicht nur Befürworter, wenn es um die Verkürzung der Arbeitswoche geht. In Deutschland arbeiten die Menschen im Schnitt pro Woche 41 Stunden. Verteilt man dies auf vier Tage, müssten die meisten täglich zehn Stunden und mehr arbeiten.

Für die Erledigung sehr komplexer Arbeitsaufgaben dürfte das für Körper und Psyche sehr herausfordernd sein. Aus Sicht des Gesetzgebers wären solche Modelle denkbar, doch in jedem Falle müssten die Beteiligten an den Entscheidungsprozessen beteiligt und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden, um eine faire Lösung zu finden.

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